NAAS: An vier weiteren Brücken droht das Schicksal von Bad König

- Verkehrsminister lehnt Überprüfung der baugleichen Brücken ab
- Bund hat schon 2021 auf Probleme hingewiesen
- Freie Demokraten fordern konkreten Zeitplan für Neubauten
„Verkehrsminister Kaweh Mansoori ist nicht nur untätig, er ist auch noch sorglos. Eins ist so schlimm wie das andere, denn der Minister spielt letztlich mit der Sicherheit“, kritisiert Stefan Naas, Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag. Minister Mansoori hatte zuvor im Verkehrsausschuss auf Nachfrage der Freien Demokraten eine sofortige erneute Überprüfung der hessischen Brücken abgelehnt, die vom Bautyp der wegen Rissen im Beton gesperrten Brücke an der B 45 bei Bad König entsprechen. „Auch wenn der Zustand dieser Brücken noch als gut bewertet wird, ist den Verantwortlichen bekannt, dass sie bald kaputt gehen können. Das Bundesverkehrsministerium hat schon 2021 darauf hingewiesen, dass Brücken dieses Alters und Bautyps jetzt verstärkt Probleme bereiten. Daher wäre nach der plötzlich notwendig gewordenen Sperrung von Bad König eine Prüfung der baugleichen Brücken angezeigt“, betont Naas. Konkret handelt es sich um vier weitere Brücken in der Verantwortung des Landes, die dem Bautyp von Bad König entsprechen: an der L 3384 in Borken, an der L 3148 in Uttershausen in der Schwalm, die Brücke am Opeltor an der B 43 zwischen Rüsselsheim und Bischofsheim sowie die Ederbrücke an der K 33 in Bergheim.
Naas kritisiert zudem, dass das hessische Verkehrsministerium keine Zeitangaben zum Neubau dieser Brücken macht. „Das ist erschreckend. Es reicht nicht, nur Abrissdaten für die bestehenden Bauwerke zu planen. Ein Zeitplan für die entsprechenden Ersatzneubauten hätte längst in der Schublade liegen müssen. Was nicht passieren darf: dass es zu jahrelangen Sperrungen kommt, die die Anwohnerschaft sowie Pendlerinnen und Pendler unnötig belasten. In Bad König muss die neue Brücke in zwei Jahren stehen. Das ist technisch möglich. Darüber hinaus muss das Ministerium jetzt erstens die Sicherheit der genannten weiteren Brücken überprüfen und zweitens konkrete Neubaupläne für diese erstellen“, fordert Naas.