DR. NAAS: Hessens Verkehrsminister muss mehr Geld für den ÖPNV bereitstellen

16.11.2022
  • 49-Euro-Ticket des Bundesverkehrsministers revolutioniert ÖPNV
  • Angebot muss massiv ausgeweitet werden
  • Ticket sollte für On-demand-Verkehre gültig sein

Dr. Stefan NAAS, verkehrspolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat das 49-Euro-Ticket als größte Reform des Öffentlichen Personennahverkehrs in Deutschland bezeichnet. „Das Ticket ist ein gemeinsamer Erfolg des Bundes, von Bundesverkehrsminister Volker Wissing und den Bundesländern“, erklärt Naas anlässlich der heutigen Plenardebatte. Er hebt hervor, dass die finanzielle Belastung von Pendlerinnen und Pendlern sinke, Tarif- und Verbundgrenzen fielen und das Ticket unbürokratisch und digital sei – „im Gegensatz zum Landesticket aus dem Hause des hessischen Verkehrsministers Al-Wazir. Das tragen die Bediensteten des Landes bis heute in Form eines Papierschnipsels im Portemonnaie herum“, sagt Naas. 

„Nach jahrelangen Totalausfällen im Bundesverkehrsministerium brauchte es einen FDP-Verkehrsminister, der in weniger als einem Jahr den gesamten ÖPNV revolutioniert. Tarek Al-Wazir hat derweil immer nur Forderungen in Richtung Berlin erhoben und die angeblich unzureichenden Mittel des Bundes kritisiert, obwohl der Bund bereits eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel zugesagt hat“, erinnert Naas. Im laufenden Jahr gebe es eine Milliarde Euro zusätzlich, vom kommenden Jahr an jährlich drei Prozent mehr, plus 1,5 Milliarden Euro für das Deutschland-Ticket. „Der Bund hat aber Geld zugesagt. Jetzt sind die Länder an der Reihe“, macht Naas klar.

Für den hessischen Verkehrsminister bedeute das vor allem die Pflicht, das Angebot massiv auszubauen. „Im ländlichen Raum ist nicht jeder sofort vom 49-Euro-Ticket begeistert, denn dort fehlt schlicht und ergreifend das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln. Deswegen braucht es neue Schienenverbindungen, aber auch die Möglichkeit, das 49-Euro-Ticket für On-demand-Verkehre wie Anruf-Sammel-Taxis einzusetzen. Das wäre abseits der Ballungsräume ein echter Mehrwert.“ Naas fordert Al-Wazir darüber hinaus auf, den finanziellen Beitrag des Landes zum ÖPNV zu erhöhen. „Bei der Finanzierung des ÖPNV ist Hessen im Vergleich der Flächenländer unterdurchschnittlich. Bayern, NRW und Rheinland-Pfalz stellen sogar mehr Geld für den ÖPNV bereit als die entsprechenden Bundesmittel.“