STIRBÖCK: Digitale Verwaltung zum Lernen und Ausprobieren
- Hessen kann Digitalisierung von Estland lernen
- Freie Demokraten fordern e-Government Academy und Digital Experience Center
- Schneller Klick statt Gang zum Amt
„Während in Wiesbaden noch Akten von A nach B getragen und Bürgerinnen und Bürger von Amt zu Amt geschickt werden, machen die Menschen in Tallinn einfach einen Klick – der hervorragenden Digitalisierung in Estland sei Dank. Das muss auch in Hessen funktionieren“, ist Oliver Stirböck, digitalpolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, überzeugt. Die Freien Demokraten haben dem Landtag daher zwei Vorschläge gemacht, die heute im Plenum beraten werden und Hessen ins digitale Zeitalter führen sollen. „Die e-Government Academy Hessen und das Hessen Digital Experience Center sind zwei Institutionen, die sich perfekt ergänzen und gemeinsam den Wandel vorantreiben“, erklärt Stirböck.
„Wenn zum Beispiel eine Behörde eine neue Verwaltungssoftware einführen will, die Mitarbeiter aber skeptisch sind, können sie im Digital Experience Center erleben, wie die digitale Verwaltung ihren Arbeitsalltag vereinfacht. In der e-Government Academy lernen sie dann Schritt für Schritt, diese Systeme zu beherrschen und optimal zu nutzen“, veranschaulicht Stirböck. Am Ende müsse eine durchgängig digitalisierte Verwaltung stehen. „Es braucht ein Portal und eine digitale Identität, mit der alle Dienste mit wenigen Klicks erreichbar sind. Wenn eine Studentin heute BAföG sowie einen neuen Personalausweis beantragen und nebenbei ihr Auto ummelden will, bedeutet das: drei verschiedene Ämter, drei verschiedene Ämter, drei verschiedene Online-Portale, sofern es überhaupt Online-Möglichkeiten gibt, drei verschiedene Passwörter und wahrscheinlich auch dreimal persönlich vorbeikommen. Das kann im Jahr 2024 nicht der Anspruch sein.“
Bei einem Informationsbesuch in Estland hat die Fraktion der Freien Demokraten e-Government Academy und Experience Center kennengelernt. „Die estnische e-Governance Academy hat mehr als 500 Digitalisierungsprojekte in 140 Ländern erfolgreich umgesetzt. In Estland können heute 99 Prozent aller Verwaltungsvorgänge online erledigt werden. Das sollte für die hessische Landesregierung ein Ansporn sein“, resümiert Stirböck.