STIRBÖCK: Papierberg der Landesverwaltung ist so hoch wie 100 Eiffeltürme
- Behörden haben 2023 knapp 300 Millionen Blatt Papier verbraucht
- Kosten für Papier sind gestiegen
- Papierpflicht muss abgeschafft werden
„Wäre das Stapeln von Papier olympisch – die hessische Landesregierung wäre solide auf Medaillenkurs. Knapp 100 Eiffeltürme an Papier hat sie im vergangenen Jahr verbraucht“, stellt Oliver Stirböck, Parlamentarischer Geschäftsführer und digitalpolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, ernüchtert fest. Er nimmt Bezug auf die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage (Drs 21/371) der Freien Demokraten zum Papierverbrauch der Landesregierung und ihrer nachgeordneten Bereiche. Demnach hat die Landesverwaltung im vergangenen Jahr 298.360.000 Blatt Papier verbraucht. „Bei einer Stärke von 0,1 Millimetern pro Blatt ergibt das aufeinandergelegt 29,8 Kilometer. Gegen diesen knapp 30 Kilometer hohen Stapel wirkt nicht nur der rund 300 Meter hohe Eiffelturm winzig. Selbst ein Flugzeug, das in zehn bis elf Kilometern Höhe unterwegs ist, ist weit entfernt von der Spitze des Weißbergs“, veranschaulicht Stirböck.
„Dass der Papierverbrauch im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen ist, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass er weiter eine ökologische und ökonomische Belastung ist. Die Kosten fürs Papier sind im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr sogar gestiegen und lagen 2023 bei mehr als zwei Millionen Euro“, kritisiert Stirböck und ergänzt: „Der Papierverbrauch der Landesregierung ist leider alles andere als Gold wert. Er ist Beleg dafür, dass die Digitalisierung in diesem Schneckentempo nicht weiter gehen kann. Behörden-Vorgaben, bei denen noch Papier vorgeschrieben ist, müssen abgeschafft werden – und die Landesregierung muss in Sachen Digitalisierung dringend ins Trainingslager.“