STIRBÖCK: Digitale Kontaktnachverfolgung muss direkt nach Ostern starten

26.03.2021
  • Schluss mit der Zettelwirtschaft
  • Apps wie Luca ermöglichen schnelles Unterbrechen von Infektionsketten
  • Pandemie-Eindämmung und Öffnungen in Einklang bringen

WIESBADEN – „Schluss mit der Zettelwirtschaft, und zwar schnell“ – das fordert Oliver STIRBÖCK, digitalpolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, im Hinblick auf die Kontaktnachverfolgung zur Eindämmung der Corona-Pandemie. „Hessen muss unverzüglich zu einer digitalen Kontaktnachverfolgung kommen, wie sie in anderen Bundesländern bereits genutzt wird. Wir sind überzeugt, dass digitale Kontaktnachverfolgung einen entscheidenden Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten und Öffnungsschritte ermöglichen kann. Das ist wesentlich unkomplizierter und sicherer als das Zettel-Sammelsurium, das es bislang unter anderem in Gaststätten, bei Friseuren und im Einzelhandel gab und gibt. Offen ausliegende Listen sind aus Datenschutzsicht eine Katastrophe, und ein Sack voller unleserlich ausgefüllter Zettel hilft den Gesundheitsämtern nicht, Kontakte schnell nachzuverfolgen und so Infektionsketten zu unterbinden“, erklärt Stirböck. 

„Die Landesregierung handelt wieder viel zu spät. Es gibt bereits seit Längerem verschiedenste digitale Kontaktnachverfolgungslösungen. Direkt nach Ostern muss ein digitales Kontaktnachverfolgungssystem in Hessen einsatzbereit sein. Das darf nicht wie die Weiterentwicklung der Corona-Warn-App verschlafen und verstolpert werden“, macht Stirböck klar. Nach Ansicht der Freien Demokraten sollte die Landesregierung Gastronomen und Veranstalter verpflichten, eine digitale Kontaktnachverfolgung anzubieten, um Öffnungen möglich zu machen. „Natürlich müssen Zettel und Stift als Alternative für Menschen bereitliegen, die kein Smartphone haben oder keine App zur Nachverfolgung nutzen möchten. Grundsätzlich aber gilt: Je mehr auf digitalem Weg nachverfolgt werden kann, umso besser.“

Stirböck ergänzt: „Wir brauchen eine digitale Lösung zum ‚Einchecken‘, die eine freiwillige Weitergabe von Kontaktdaten an die Gesundheitsämter ermöglicht. Gut gemachte digitale Lösungen, die eine datenschutzkonforme Speicherung und Löschung von Daten gewährleisten, sichern im Infektionsfall eine Informationsweitergabe ohne Zeitverzug. Cluster können so schneller erkannt und Infektionsketten unterbrochen werden.“ Digitale Kontaktnachverfolgung könne über die Luca-App, aber auch über andere Anbieter geschehen. „Viele Gastronomen und Veranstalter arbeiten bereits mit anderen Anbietern zusammen. Es sollte daher egal sein, welche App genutzt wird“, erklärt Stirböck. Wichtig wäre es nach seiner Überzeugung, standardisierte und offene Schnittstellen bereitzustellen, sodass Daten aus allen Apps im Infektionsfall vollständig digital an die Gesundheitsämter übermittelt werden können.