Schülerticket

25.11.2016
  • Antwort des Verkehrsministers auf Kleine Anfrage wenig aussagekräftig
  • Kosten für Schülerticket sind der Landesregierung unbekannt
  • Freie Demokraten befürchten Mehrkosten

Im Zusammenhang mit der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion zum Schülerticket erklärte Jürgen LENDERS, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag: „Die Antwort der Landesregierung auf unsere Kleine Anfrage zur Einführung des landesweiten Schülertickets bestärkt uns in dem Eindruck, dass Minister Al-Wazir im Dunkeln stochert. Wenn die Landesregierung ein landesweites Schülerticket für 365 Euro im Jahr anpreist und den Verkehrsverbünden dafür
20 Millionen Euro jährlich als Zuschuss überweisen will, muss sie doch eine ordentliche Kalkulationsbasis vorlegen können. Stattdessen weiß Herr Al-Wazir nicht, wie hoch die Gesamtkosten pro Ticket sind, mit welchen Verkaufszahlen gerechnet werden kann und wie sich das Angebot auf andere Zeitfahrkarten und die Kosten der Verkehrsverbünde insgesamt auswirken wird. Wenn Herr Al-Wazir nicht weiß, was es kostet, woher will er dann wissen, dass es bei den Verkehrsverbünden nicht zu Mehrkosten führen wird oder ob die Schüler am Ende vielleicht auch zu viel bezahlen?“

Lenders weiter:

„Herr Al-Wazir sagt immer, das Schülerticket soll für die Verkehrsverbünde und damit indirekt auch für alle ÖPNV-Nutzer nicht zu höheren Kosten führen. Wir befürchten aber ganz konkret, dass das RMV und NVV zugesagte Geld nicht ausreicht und durch die Hintertür die Kosten auf andere Nutzer, vor allem Pendler, abgewälzt werden.“

„Wenn man ein neues Produkt einführt, muss man doch auch wissen, was es kostet und wie viele Kunden erreicht werden sollen. Bedenklich ist außerdem, dass in Regionen wie dem Landkreis Offenbach oder den Städten Fulda und Gießen die Schüler in Zukunft mehr für ein Schülerticket bezahlen müssen, als heute. Ich bin mir auch nicht sicher, ob jeder unbedingt ein landesweites Ticket will, wenn er sich meistens nur in seiner Stadt oder Region aufhält.“

Lenders abschließend:

„Für die Werbekampagne hat Herr Al-Wazir schon einen Millionenbetrag im neuen Haushalt reserviert. Die wichtigen Zahlen zum Schülerticket kennt er aber nicht. Genauso wenig ist klar, an welchem Tag es nun wirklich losgehen soll. Absichtserklärungen kennen wir, bei den Fakten sieht es dünn aus. Das zeigt, um was es Herrn Al-Wazir eigentlich geht: Eine schöne, bunte Werbekampagne im Bundestagswahljahr.“

Die Kleinen Anfragen der FDP-Fraktion finden Sie hier:
Drs.-19-3729
Drs.-19-3730