SCHARDT-SAUER: Freie Demokraten bekräftigen Forderung nach Ende der Fraport-Beteiligungen in Russland
- Heutige Erklärung ist enttäuschend
- Ruhenlassen der Geschäfte reicht nicht aus
„Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass: So scheint Hessens Finanzminister Michael Boddenberg als Aufsichtsratsvorsitzender der Fraport zu denken, wenn er erklärt, die gegen Russland verhängten Sanktionen würden uneingeschränkt unterstützt, andererseits aber erklärt, die Fraport könne nicht mehr tun, als ihre Beteiligungen am Betreiber des russischen Flughafens Pulkovo ruhen zu lassen“, erklärt Marion SCHARDT-SAUER, haushaltspolitische Sprecherin der Freien Demokraten im Hessischen Landtag. Sie nimmt Bezug auf die heutige Erklärung der Fraport nach einer Sondersitzung von Aufsichtsrat und Vorstand des Flughafenbetreibers, die nach Ansicht der Freien Demokraten enttäuschend ist. Die Freien Demokraten fordern vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ein Ende der Fraport-Beteiligungen. „Dabei bleibt es aus unserer Sicht. Die Fraport, deren größter Anteilseigner das Land ist, muss das tun, was viele andere Unternehmen auch getan haben, und das Geschäft in Russland nicht nur ruhen lassen, sondern beenden“, fordert Schardt-Sauer.
Dass der für die Beteiligungen des Unternehmens zuständige Beteiligungs- und Investitionsausschuss laut Fraport-Mitteilung „zukünftig in enger Taktung“ tagen solle, um „auf aktuelle Entwicklungen kurzfristig reagieren zu können“, verwundert Schardt-Sauer: „Dass die Verantwortlichen erst zweieinhalb Monate nach Kriegsbeginn auf diese Idee kommen, ist entweder peinlich oder ein weiterer Beleg dafür, dass unwürdig auf Zeit gespielt wird.“ Mit diesem Zeitspiel würde das Ansehen der Fraport und des Landes Hessen beschädigt. „Dabei müssen die Verantwortlichen jenes Ansehen doch gerade schützen“, betont Schardt-Sauer. „Dazu gehört auch, die Verträge offenzulegen und Schwarz auf Weiß die Ausstiegsregularien aufzuzeigen.“