ROCK: Öffentlich-rechtlicher Rundfunk braucht umfassendes Reformpaket

21.11.2024
  • Einsparpotenziale aufzeigen, Auftrag konkretisieren
  • Junge Zielgruppen verlangen digitale Formate
  • Rundfunkbeitrag darf nicht steigen

René Rock, medienpolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat eine ehrliche Debatte über notwendige Reformen und Strukturveränderungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gefordert. „Es reicht nicht aus, sich zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu bekennen und eine Gebührenerhöhung zu fordern. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht vor gewaltigen Herausforderungen. Das Mediennutzungsverhalten verändert sich fundamental, gerade bei jüngeren Generationen, und die Digitalisierung stellt traditionelle Verbreitungswege infrage. Dazu kommt ein zunehmendes Akzeptanzproblem in Teilen der Bevölkerung“, erklärt Rock. „In Zeiten hoher Inflation können wir den Bürgerinnen und Bürgern keine weiteren Belastungen zumuten, ohne gleichzeitig über Einsparpotenziale und Strukturreformen zu sprechen. Es braucht ein umfassendes Reformpaket.“

Rock konkretisiert: „Der Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks muss konkretisiert und fokussiert werden. Information, Bildung und Kultur müssen im Mittelpunkt stehen. Außerdem müssen Verwaltung, Technik und Infrastruktur bei ARD, ZDF und Deutschlandradio zentralisiert und Doppelstrukturen abgebaut und die digitale Transformation vorangetrieben werden. Gerade jüngere Zielgruppen verlangen mehr innovative, digitale Formate.“ Rock erinnert darüber hinaus an Verfehlungen wie den Skandal beim Rundfunk Berlin-Brandenburg und betont die Notwendigkeit modernisierter Governance-Strukturen: „Das beginnt bei der Einführung einer kollegialen Geschäftsleitung anstelle des überkommenen Intendanten-Modells.“

Der Rundfunkbeitrag der Gebührenzahlerinnen und Gebührenzahler müsse perspektivisch gesenkt werden: „Das funktioniert mit konsequenten Wirtschaftlichkeits- und Sparsamkeitsvorgaben sowie kritischer Überprüfung auftragsferner Ausgaben“, erklärt Rock, Für Hessen schlägt er vor, das hr-Sinfonieorchester und die Big Band in eine eigenständige Stiftung zu überführen. „Damit können wir diese wichtigen Kulturinstitutionen erhalten und gleichzeitig den HR finanziell entlasten.“