PÜRSÜN: Sozialministerium muss Verantwortung für Heimaufsicht nachkommen
- Corona-Todesrate ist in hessischen Heimen überdurchschnittlich hoch
- Gegenseitige Schuldzuweisungen sind kontraproduktiv
WIESBADEN – Yanki PÜRSÜN, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, sieht sich durch die jüngste Berichterstattung der Hessenschau zur Corona-Situation in Altenheimen auf traurige Weise bestätigt: „Die Berichterstattung und die von Journalisten recherchierten Zahlen belegen, worauf wir schon lange hinweisen: Die Menschen in den Altenheimen müssen besser vor dem Corona-Virus geschützt werden. Dass sich Behörden gegenseitig die Verantwortung und Schuld zuschieben, ist kontraproduktiv und umso schlimmer, da es buchstäblich um Leben und Tod geht“, kritisiert Pürsün. Laut Berichterstattung des Hessischen Rundfunks stammen zwei Drittel der hessischen Corona-Toten aus Altenheimen – ein hoher Wert im Bundesvergleich. Zudem ist die Todesrate der an oder mit Covid-19 verstorbenen Heimbewohner deutlich höher als bei Menschen der gleichen Altersgruppe, die zu Hause leben. „In einer solchen Krisensituation kann sich die Landesregierung nicht darauf zurückziehen, dass sie die Heime beraten, mit Schutzausrüstung beliefert und Voraussetzungen für Tests geschaffen habe, und die Verantwortung Landkreisen und Heimbetreibern zuschieben. Hier muss die Landesregierung dafür Sorge tragen, dass der Schutz der Seniorinnen und Senioren auch gewährleistet wird, indem Tests tatsächlich vorgenommen werden und das Personal verstärkt wird. Schließlich ist das Sozialministerium auch für die Heimaufsicht verantwortlich. Dieser Verantwortung muss der Minister nachkommen.“