PÜRSÜN: Landesregierung erkennt endlich den Hebammenmangel
- Situation ist nicht akzeptabel
- Landesregierung muss Mittel im Haushalt 2021 einplanen
WIESBADEN – „Endlich hat auch die Landesregierung erkannt, dass es in Hessen einen Mangel an Hebammen gibt“, erklärt Yanki PÜRSÜN, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, und verweist auf die nun vorliegenden Auszüge eines 2018 in Auftrag gegebenen Gutachtens. „Das Gutachten bestätigt die Erfahrungen vieler werdender Eltern: Nahezu alle Hebammen haben mehr Anfragen als freie Kapazitäten, und Kreißsäle müssen Frauen abweisen, da nicht genügend Hebammen zur Verfügung stehen“, erläutert Pürsün. Laut Gutachten betreuen Hebammen bis zu drei Geburten gleichzeitig. „Diese Situation ist nicht akzeptabel. Wir fordern mehr Hebammen nach einem seriösen Betreuungsschlüssel. Die Hebammen sind wichtige Ansprechpartnerinnen und Unterstützerinnen für Frauen vor, während und nach der Entbindung“, sagt Pürsün anlässlich der heutigen Plenardebatte über den Hebammenmangel.
Er ergänzt: „Schon in der Debatte zum Haushalt 2020 haben wir kritisiert, dass keine Mittel zur Bewältigung des Hebammenmangels eingestellt wurden. Nun sind wir gespannt, welche Konsequenzen die Landesregierung aus dem Gutachten zieht und welche Mittel für 2021 bereitgestellt werden.“ Da die Landesregierung mit dem Gutachten einen Beleg für den Mangel habe, dürfte Maßnahmen zur Behebung nichts mehr im Wege stehen. „Eine vernünftige statistische Erfassung der Gesamtlage wäre ein erster guter Schritt“, ist Pürsün überzeugt und nimmt Sozialminister Kai Klose in die Pflicht, aktiv zu werden. „Der Minister muss das von der Koalition versprochene Hebammengeld liefern und den Beruf sowie die Arbeitsbedingungen attraktiv machen. Dazu gehört auch, entsprechende Posten im Haushalt vorzusehen.“