PÜRSÜN: Digitale Pflegewende für bessere Patientenversorgung

  • Pflege leidet unter zu viel Bürokratie
  • Digitalisierung schafft Entlastung
  • FDP macht Thema zum Setzpunkt im Landtag

Yanki Pürsün, gesundheitspolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, erklärt, dass die Pflege in Hessen unter erheblichem Druck stehe: „Dokumentationspflichten, Prüfverfahren und Verwaltungsanforderungen binden Zeit und Energie, die in der täglichen Arbeit fehlen. Die hessischen Pflegeeinrichtungen leiden unter der großen Bürokratielast.“ Gute Pflege brauche viel Zeit und fachliche Kompetenz. Doch durch die hohen Verwaltungslasten werde der eigentliche Pflegeauftrag immer stärker verdrängt. Pürsün betont: „Derzeit müssen Einrichtungen verschiedene Prüfverfahren mit teils identischen Inhalten durchlaufen, die weder aufeinander abgestimmt sind noch gleiche Maßstäbe anlegen. Das führt zu einem erheblichen Mehraufwand und zu zunehmender Unsicherheit in der Praxis. Durch diese unkoordinierten Verfahren verbringen Pflegekräfte mehr Zeit am Schreibtisch als bei den Menschen, die sie versorgen wollen. Das hat gravierende Folgen für Qualität, Arbeitszufriedenheit und Berufsentwicklung. Pflegekräfte brauchen gezielte Entlastung. Denn dann bleibt mehr Raum für das Wesentliche: gute Pflege.“

Die Probleme der Branche lassen sich jedoch nicht allein mit mehr Personal lösen. Pürsün fordert deshalb eine digitale Pflegewende: „Für eine strukturelle Entlastung braucht es digitale und technische Hilfsmittel. Moderne Pflegedokumentationssysteme bieten großes Potenzial zur Reduzierung bürokratischer Belastungen. Auch jenseits dieser digitalen Systeme können technische Innovationen zu einer erheblichen Entlastung im Pflegebereich führen. Mobile Assistenzroboter oder intelligente Pflegehilfsmittel können den Aufwand des Pflegepersonals deutlich senken und zugleich die Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen steigern.“ Bislang werden diese Möglichkeiten jedoch weder systematisch gefördert noch ausreichend in bestehende Förder- und Entwicklungsprogramme eingebunden. Pürsün macht deutlich: „Innovative Ideen dürfen nicht länger an fehlender Anerkennung oder komplizierten Förderbedingungen scheitern. Hessen kann mit der digitalen Pflegewende eine Vorreiterrolle übernehmen. Mit einem klaren politischen Willen kann das Land innovative Technologien, schlanke Prozesse und echte Praxisorientierung zusammenführen.“

Der Antrag „Digitale Pflegewende jetzt – Beratung aus- und Bürokratie abbauen“ (Drs. 21/3160) wird am Donnerstag, 11. Dezember, als Setzpunkt der Freien Demokraten im Landtag beraten. Nach aktuellen Planungsstand wird der Tagesordnungspunkt um 14:45 Uhr aufgerufen.