PÜRSÜN: Defizite bei der Psychiatrie in Höchst

  • Gravierende Mängel waren der Stadt Frankfurt bekannt
  • Probleme schwelen schon lange
  • Bauliche Mängel und Überlastungsanzeigen

WIESBADEN – „Die Informationen, die wir heute von Sozialminister Klose, aber auch vom Gesundheitsdezernenten der Stadt Frankfurt und der Geschäftsführerin des Klinikums erhalten haben, offenbaren die wesentlichen Defizite der Psychiatrie in Höchst“, kommentierte der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten, Yanki PÜRSÜN, die heutige Pressekonferenz im Landtag.

Pürsün weiter: „Es stimmt schon mehr als nachdenklich, dass sowohl dem Klinikum selbst als auch der Stadt Frankfurt durchaus bekannt war, dass es schon lange gravierende Mängel in der geschlossenen Psychiatrie gab. Da geht es zum einen um die beklagenswerte bauliche Rückständigkeit, aber auch um konzeptionelle Defizite, auf die der Medizinische Dienst der Krankenkassen bereits im Jahr 2016 hingewiesen hatte und darüber hinaus um das Dauerthema der Überlastungsanzeigen des Personals.“

Pürsün weiter: „Die gleichzeitige Aufnahme von Patienten war und ist beispielsweise ein Problem, das erst im nächsten Monat durch das Hinzukommen einer weiteren Station gelöst werden kann. Im Grunde genommen hätte sich schon längst die Frage stellen müssen, ob das Klinikum unter diesen Bedingungen die Aufnahme von Patientinnen und Patienten nicht hätte deutlich reduzieren müssen. Eine solche Notbremse hätte natürlich auch bedeutet, dass das Klinikum seinen Versorgungsauftrag nicht mehr hätte erfüllen können – ehrlicher und für die betroffenen Menschen besser wäre dies allemal gewesen. Der Skandal besteht darin, dass keines der Probleme von heute auf morgen entstanden ist, sondern schon lange vor sich hin schwelte.

Deshalb ist es in erster Linie der Stadt Frankfurt als Trägerin des Klinikums anzulasten, dass sie sehenden Auges solche unhaltbaren Zustände in Kauf genommen hat, statt bereits bei den ersten Hinweisen für Abhilfe zu sorgen.“