NAAS: Provenienzforschung muss weitergehen

27.03.2019
  • Arbeit der entsprechenden Fachstelle ist zu unterstützen
  • Provenienzforschung auf Museen in Hessen ausweiten
  • Frühere Besitzer bzw. Nachkommen restituieren

WIESBADEN: Der kulturpolitische Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, Dr. Stefan NAAS, hat die Bedeutung der Provenienzforschung betont. „Wenn, wie aus der Antwort des Wissenschaftsministeriums auf meine Anfrage zur NS-Raubkunst in hessischen Museen hervorgeht, bei 35 Kunstwerken eine belastete Provenienz festgestellt wurde, zeigt dies: wir müssen an dem Thema dranbleiben. Wir sehen jedoch auch die Notwendigkeit, diejenigen Museen einzubeziehen, die finanziell durch das Land Hessen unterstützt und gefördert werden. “

Naas weiter: „Die Forschungsarbeiten der Zentralen Stelle für Provenienzforschungen sind in jeder Hinsicht zu begrüßen und auch zukünftig zu unterstützen. Wir haben eine besondere und fortdauernde Verpflichtung festzustellen, welche Kunstwerke womöglich unrechtmäßig in den Besitz unserer Museen gelangt sind und wie die früheren Besitzer beziehungsweise ihre Nachkommen restituiert werden können.

Für uns Freie Demokraten ist der Schutz des Eigentums unverhandelbar. Wir wollen, dass die Bestände hinsichtlich der Provenienzforschung insbesondere im Zusammenhang mit der Zeit des Nationalsozialismus, aber auch in kolonialen Kontexten in den Museen untersucht werden und sprechen uns darüber hinaus auch dafür aus, die Geschichte der Museen ebenfalls aufzuarbeiten.“

Hintergrund: Die Fraktion der Freien Demokraten hatte im Namen ihres kulturpolitischen Sprechers Dr. Stefan Naas am 25. Januar 2019 eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt, in der es um NS-Raubkunst in Landesbesitz ging. Aus der inzwischen erfolgten umfangreichen Antwort von Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Grüne) geht hervor, dass in Hessen 3,2 Millionen Kunst- und Kulturgüter in Landesbesitz erfasst sind. Rund 700 Kunstwerke der Landesmuseen in Wiesbaden, Darmstadt und Kassel wurden in den vergangenen 20 Jahren überprüft. Eine belastete Provenienz ergab sich bei 35 Kunstwerken – 25 in Kassel, 8 in Wiesbaden und 2 in Darmstadt. Die Restituierung sei teilweise erfolgt, teilte das Ministerium mit. Die genaue Auflistung liegt der Antwort bei (Drucksache 20/57).