Mehr Freiheit im Umgang mit dem Werkstoff Holz

  • Wertvoller heimischer Rohstoff
  • Arbeitsplätze in der Röhn sichern
  • Hessen-Forst soll selbst über Zertifizierung-Standards entscheiden

FULDA – Mehr Freiheit im Umgang mit dem Werkstoff Holz hat der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jürgen LENDERS, gefordert. Nach zwei Besuchen bei holzverarbeitenden Firmen in Osthessen – davon einen gemeinsam mit der forstpolitischen Sprecherin der Fraktion Wiebke Knell -, sagte Lenders: „Holz ist ein wertvoller heimischer Rohstoff, den wir viel stärker als Baumaterial beim Wohnungsbau einsetzen sollen. Das geht aus rechtlichen Gründen bisher nur eingeschränkt. Deshalb hat die FDP Fraktion konkrete Änderungsvorschläge zur Hessischen Bauordnung erarbeitet, um die Verbreitung von Holz zu verbessern. Wir haben in Hessen und der Rhön viel Wald und eine gut aufgestellte Holzwirtschaft. Auch im Landkreis Fulda ist die Holzbauquote nur durchschnittlich. Es ist in unserem Interesse, die heimische Wirtschaft zu stärken, um Arbeitsplätze und damit Zukunft in der Rhön zu sichern. Ich kann auch nicht einsehen, dass wir bei uns, im waldreichsten deutschen Bundesland, wo seit Jahrhunderten mit Holz gebaut wird, Holz schlechter behandeln, als beispielsweise der Stadtstadt Hamburg oder Baden-Württemberg, die in ihren Bauordnungen deutlich liberaler sind.“

 

Lenders weiter: „Wir können uns Holz auch in mehrgeschossigen Wohngebäuden oder in Bürogebäuden als überwiegenden Baustoff vorstellen. Hier ist auch Österreich schon weiter. Eine Stärkung des Baustoffs Holz hilft nicht nur unserer heimischen Wirtschaft, sondern ist auch im Sinne des Klimaschutzes absolut sinnvoll. Bauen mit Holz ist CO2-neutral und ist deshalb auch im Sinne eines vernünftigen, nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen ideal geeignet.“

 

Zum Thema FSC-Zertifizierung, die den Firmen erhebliche Dokumentationspflichten auferlegt und Audit-Anforderungen stellt, forderte Lenders, das Hessen-Forst selbst entscheiden solle, nach welchen Standards der Landesbetrieb zertifiziert. „Einzig der Sachverstand der Forstexperten solle hier zählen, nicht aber die ideologisch geprägte politische Absicht.“ Dass Greenpeace kürzlich aus FSC ausgestiegen sei, nannte Lenders ein Zeichen, dass FSC kritisch hinterfragt werden müsse. Die Grünen in der Landesregierung seien aber zu einer unvoreingenommenen Betrachtung des FSC-Standards offensichtlich nicht in der Lage, so der FDP-Politiker. Lenders hatte die Firmen Baumgarten in Ebersburg und Löffert in Sinntal-Oberzell besucht und sich vor Ort informiert.