KNELL zu Hessen Forst

  • Entscheidung der Landesregierung nicht nachvollziehbar
  • Wut der Unternehmer verständlich
  • Ministerin muss Öffentlichkeit über Hintergründe informieren

WIESBADEN – Zur Berichterstattung des Wiesbadener Kuriers über die Einstellung der Bekämpfung der Borkenkäferplage durch Hessen Forst und die Folgen erklärt die forstpolitische Sprecherin der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, Wiebke KNELL: „Mit großem Erstaunen und ein wenig ungläubig schauen wir auf Hessen Forst. Die Dramatik der Situation in unserem Wald ist den Menschen in den letzten Monaten vor Augen geführt worden. Jedem Bürger, aber auch den Experten war klar, dass wir noch einige Zeit brauchen werden, um die Folgen dieser Extremwettersituation und der daraus resultierenden Borkenkäferplage zu beseitigen, und dass dies mit erheblichen Anstrengungen verbunden sein wird. Die Entscheidung von Hessen Forst mit sofortiger Wirkung kein weiteres Schadholz aus dem Wald zu holen ist nicht nachvollziehbar. Es ginge doch jetzt darum die Winterzeit zu nutzen, um den Vorsprung des Borkenkäfers ein wenig abzubauen, um nicht im Frühjahr wieder sofort unter Druck zu geraten. Dass die Unternehmen wütend und enttäuscht sind, wie sie von Frau Hinz behandelt werden, ist verständlich. Schließlich sind sie in den vergangenen Monaten für das Land in die Presche gesprungen und haben sich über die Maßen hinaus engagiert und auch in neue Maschinen investiert. Nun werden sie fallen gelassen werden, wie eine heiße Kartoffel und müssen möglicherweise sogar Kurzarbeit anmelden.“

Knell weiter:

„Überhaupt nicht nachvollziehbar ist einmal mehr die Informationspolitik von Ministerin Hinz. Dass man als Abgeordnete über eine Entscheidung solcher Tragweiter aus der Zeitung erfahren muss, zeigt, dass es ein Kommunikationsproblem seitens der Ministerin gibt. Nachdem sie schon beim Wilkeskandal zunächst versuchte, das Thema auszusitzen, hat sie nun bei dieser seltsamen Entscheidung wieder nicht das Parlament oder die Öffentlichkeit in Kenntnis gesetzt, dass sie schon am 8. Oktober den Dienstleistern die Arbeit vor die Füße geworfen hat. Die Möglichkeit im Umweltausschuss am 16. Oktober zu berichten, hat die Ministerin dabei verstreichen lassen. Auch die Hintergründe der Entscheidung bleiben unklar. Die Ministerin sollte schnell die Öffentlichkeit über die Hintergründe informieren.“ Sollte der Grund für den Stopp finanzielle Grüne haben, stellen sich viele Fragen hinsichtlich des Umgangs der Landesregierung mit Hessen Forst in den vergangenen Jahren.