KNELL: Landesregierung ist mit dem Buchenmoratorium auf dem Holzweg

  • Freie Demokraten fordern Ende der Einschlagbeschränkungen
  • Heimische Wirtschaft ist auf Rohstoffe angewiesen
  • Wälder brauchen aktive Bewirtschaftung

Wiebke KNELL, forstpolitische Sprecherin der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat die Landesregierung aufgefordert, das Einschlagmoratorium für alte Buchen schnellstmöglich zu beenden. „Viele tausend Arbeitsplätze in der Forst- und Holzwirtschaft in Hessen hängen an der Verfügbarkeit des Rohstoffes Holz. Wir müssen die eigenen Ressourcen nutzen, statt uns in Abhängigkeit von Importen aus dem Ausland zu begeben. Das bedeutet nicht, die Wälder planlos abzuholzen, sondern sie – wie es seit vielen hundert Jahren in der Forstwirtschaft praktiziert wird – nachhaltig zu bewirtschaften.“ Entgegen der Vorstellung der Landesregierung seien stillgelegte Wälder weder besonders gesund noch besonders artenreich. Darüber hinaus würden Wälder erst dann zu CO2-Senken, wenn das geerntete Holz in langlebigen Produkten verarbeitet werde. „Das Einschlagmoratorium für alte Buchen hat keinen logischen Grund“, betont Knell.

Sie sieht sich in ihrer Forderung bestärkt durch aktuelle Äußerungen des Bundesverbands der Säge- und Holzindustrie. „Die hessische Forstpolitik ist jetzt schon bundesweit in den Blickpunkt gerückt. Dass die Landesregierung an den Einschlagsbeschränkungen festhält, obwohl sie um die Nöte der holzverarbeitenden Betriebe weiß, macht zurecht auch dem Verband in Berlin Sorgen“, erklärt Knell. „Während Umweltministerin Hinz mit einem Einschlagmoratorium für alte Buchen das Angebot an Laubholz verknappt, gibt es Versorgungsengpässe beim Laubholz, die der heimischen Wirtschaft schaden. Um fehlende Mengen zu kompensieren, haben die Laubholzimporte, insbesondere aus Frankreich, drastisch zugelegt. Eigene Wälder stillzulegen und stattdessen das Holz von weit her zu importieren – das ist weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll.“

Der jüngste Waldzustandsbericht habe den weiterhin schlechten Zustand der hessischen Wälder belegt. Ein Zusammenhang mit der aktiven Bewirtschaftung sei indes nicht erkennbar. „Kranke und abgestorbene Bäume müssen schnell aus dem Wald entfernt werden, statt sie wie in einem Urwald verrotten zu lassen“, sagt Knell.