DR. NAAS zur Streichung des Sonntagsverkaufs

19.06.2020
  • Händler werden vor den Kopf gestoßen
  • Landesregierung knickt vor Gewerkschaften ein
  • Einzelhandel braucht Unterstützung

WIESBADEN – Mit Unverständnis hat Dr. Stefan NAAS, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, auf die Entscheidung der Landesregierung reagiert, eine Sonntagsöffnung im Einzelhandel schon von kommender Woche an nicht mehr zu gestatten. „Dass der Handel im Zuge der Corona-Krise die Möglichkeit eingeräumt bekommen hatte, auch sonntags zu öffnen, haben wir Freie Demokraten ausdrücklich begrüßt und eine Verlängerung der aktuell bis Mitte August geltenden Regelung mindestens bis Jahresende gefordert. Dass die Landesregierung nun sogar die Rolle rückwärts macht und das zugesagte Zeitfenster verkürzt, stößt Händler vor den Kopf“, erklärt Naas.

„In einigen Kommunen haben Händler bereits Sonntagsaktionen für den Sommer geplant sowie Zeit und Geld investiert. Das gilt zum Beispiel für Fulda, wo für den 5. Juli ein Verkaufssonntag vorgesehen war und die Einzelhändler nun zu Recht enttäuscht sind“, sagt Naas unter Berufung auf einen Medienbericht. „Die Unternehmer haben sich auf die Landesregierung verlassen und sind nun verlassen.“ Mit ihrer Entscheidung sende die Regierung ein schlechtes Signal an eine Branche, die von der Corona-Krise hart getroffen worden sei und nun mit Engagement und Kreativität versuche, Kunden anzulocken und Umsätze zu generieren. Naas ist überzeugt: „Die Landesregierung übt sich in vorauseilendem Gehorsam und knickt vor den Gewerkschaften ein.“ Die „Allianz für den freien Sonntag“ hatte ein juristisches Verfahren gegen die allgemeine Sonntagsöffnung in der Corona-Verordnung angestrengt.

„Im Wettbewerb mit großen Online-Händlern sind vor allem kleinere und inhabergeführte Geschäfte auf Aktionen wie den Sonntagsverkauf angewiesen. Sie brauchen Unterstützung und Planbarkeit. Was sie nicht brauchen, ist Unzuverlässigkeit“, stellt Naas fest.