DR. NAAS zur Hilfe für Kulturschaffende in der Corona-Krise
- Stipendien helfen nur bedingt
- Freie Demokraten wollen Künstler entschädigen
WIESBADEN – „Erst lässt sich die Ministerin viel zu lange Zeit, und dann präsentiert sie ein Konzept, das Künstlern nur bedingt hilft“, kritisiert Dr. Stefan NAAS, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag. Er nimmt Bezug auf das heute vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst vorgestellte Paket, das Kulturschaffende in der Corona-Krise unterstützen soll. „Die Künstler haben durch Verordnungen ihres Landes ihre Arbeitsgrundlage verloren und in der Folge praktisch keine Einnahmen generieren können. Dass ihnen jetzt Stipendien in Aussicht gestellt werden, ist schön und gut – aber tatsächlich müssen sie dafür entschädigt werden, dass ihnen die Einnahmen weggebrochen sind“, sagt Naas. „Wir Freie Demokraten haben ein Corona-Hilfegesetz eingebracht, das Künstler wie auch andere Berufsgruppen berücksichtigt. Das ist nach unserer Auffassung die bessere Variante als eine Vergabe von Stipendien, die an die Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse gekoppelt ist und die Existenz der Künstler kaum sichern dürfte.“ Naas stellt fest: „Die Stipendien sind viel zu niedrig. Die Künstler haben eine echte Entschädigung verdient und keine Almosen. Das gilt erst recht, wenn die Ministerin doch zurecht sagt, dass Kunst und Kultur kein Luxus seien.“
Für Kulturbetriebe wie Theater und Kinos fordert Naas eine intensive Unterstützung und Begleitung auf dem Weg zur Wiedereröffnung. „Schon jetzt hat sich gezeigt, dass sich für viele Betriebe eine Aufnahme des Spielbetriebs mit stark reduzierter Besucherzahl wirtschaftlich nicht lohnt. Hier müssen Lösungen gefunden werden, die über einen Pauschalbetrag für bauliche Maßnahmen, neue Formate und Öffentlichkeitsarbeit hinausgehen. Wenn die Einrichtungen weiter geschlossen blieben, weil sich eine Wiederaufnahme des Betriebs nicht rentiert, würde das die Probleme nur noch verschärfen.“