DR. NAAS: Zeigen der antisemitischen Filmreihe ist inakzeptabel
- Freie Demokraten fordern Einschreiten der documenta-Verantwortlichen
- Weitere Grenze überschritten
- Skandal muss aufgearbeitet werden
„Die unendliche Geschichte des documenta-Skandals hat eine neue Eskalationsstufe erreicht: Da wurde nach dem Zeigen antisemitischer Kunstwerke ein Expertengremium eingerichtet, aber das Kuratorenkollektiv der documenta setzt sich über dessen Einschätzungen und Hinweise einfach hinweg und will die judenfeindliche Filmreihe Tokyo Reels weiterhin zeigen. Das ist unfassbar, unverschämt und zeugt von Ignoranz gegenüber den Fachleuten“, ärgert sich Dr. Stefan NAAS, kulturpolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, nachdem der Eklat heute auch den Fachausschuss des Landtags beschäftigt hat. „Mit diesem erneuten Fall von Antisemitismus wurde bei der Kunstschau in Kassel eine weitere Grenze überschritten. Nicht umsonst hat der Antisemitismusbeauftrage der Landesregierung heute darauf hingewiesen, dass die Filmreihe möglicherweise strafrechtlich relevant ist. Damit ist ein weiteres Zeigen der Filmreihe inakzeptabel.“ Naas fordert daher nicht nur eine klare Stellungnahme der zuständigen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, sondern auch Konsequenzen: „Entweder wird die Filmreihe nicht mehr gezeigt, oder die ganze Ausstellung kann so nicht weitergeführt werden. Schon viel zu lange lassen sich die Verantwortlichen das Agieren des Kollektivs und der Künstler gefallen und haben damit in Kauf genommen, dass ausgerechnet in Deutschland Kunstwerke mit antisemitischem Inhalt gezeigt werden. Das ist eine Schande!“
Naas erinnert daran, dass die Freien Demokraten frühzeitig auf die Gefahr von Antisemitismus auf der documenta hingewiesen und mehrfach Konsequenzen gefordert haben. „Die documenta hat es in der gesamten Zeit nicht geschafft, wirksame Mechanismen zu etablieren, wie mit problematischen Kunstwerken umzugehen ist. Das rächt sich jetzt.“ Umso wichtiger sei es jetzt, nach dem bevorstehenden Ende der documenta deren Zukunft in den Blick zu nehmen. „Der Skandal muss unbedingt aufgearbeitet, die Ergebnisse öffentlich diskutiert und Lehren für die Zukunft gezogen werden!“, fordert Naas.