DR. NAAS: Schulabgänger auf Ausbildungsplatzsuche brauchen Hilfe

03.09.2020
  • Minister hat nur halbherzig reagiert
  • Vorbereitungsplätze reichen nicht aus
  • Freie Demokraten fordern finanzielle Unterstützung für Ausbildungsbetriebe

WIESBADEN – „In der Analyse sind wir uns einig, in der Problemlösung nicht“, stellt Dr. Stefan NAAS, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, mit Blick auf Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und die Situation junger Menschen auf Ausbildungsplatzsuche fest. „Allein in Hessen waren im August dieses Jahres noch knapp 8000 Bewerberinnen und Bewerber unversorgt, das sind 14,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf der anderen Seite ging die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen zurück. Das ist dramatisch“, sagt Naas. Die Freien Demokraten haben die duale Ausbildung und speziell die Situation junger Schulabgänger heute zur Aktuellen Stunde im Landtag gemacht.

Er erklärt: „Wir Freie Demokraten haben vor dem Hintergrund der Corona-Krise einen belastbaren Vorschlag gemacht, wie Schulabsolventen auf Ausbildungsplatzsuche geholfen werden kann. Wir haben eine Strategie der Ausbildungsstellenvermittlung in Zusammenarbeit mit den Kammern, den Sozialpartnern, der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit und den Jobcentern angeregt und vorgeschlagen, Unternehmen finanziell zu unterstützen, die trotz Umsatzeinbußen ausbilden.“ Für diejenigen Unternehmen, die im Ausbildungsjahr 2020/2021 Auszubildende einstellen, soll das Sonderprogramm die Einmalzahlung des Bundes bis auf ein Bruttojahresgehalt der neuen Azubis aufstocken, sofern das Unternehmen im April und Mai 2020 einen mindestens 60-prozentigen Umsatzrückgang gegenüber den Vorjahresmonaten erlitten hat. „Der Minister hingegen hat zwar festgestellt, dass Schulabsolventen eine besondere Unterstützung bräuchten, hat aber erst mal auf den Bund gewartet und nur halbherzig reagiert. Er bietet weder Schulabgängern noch Unternehmen, die Probleme haben, eine echte Hilfe an.“

Was Al-Wazir vorgelegt hat, kann Naas nicht zufriedenstellen: „Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen. Mit sage und schreibe elf Millionen Euro schafft Hessens Wirtschaftsminister 1000 Ausbildungs-Vorbereitungs-Plätze. Macht ein Vorbereitungsplatz wirklich glückselig? Wohl kaum“, erklärt Naas. Er mahnt: „Wir können es uns in der Krise nicht leisten, einen Jahrgang auf der Straße stehen zu lassen. Es braucht zielgenaue Hilfe. Die liefern wir Freie Demokraten mit unserer Initiative.“