DR. NAAS: Landesregierung treibt Baukosten selbst nach oben

  • Freie Demokraten unterstützen Forderung nach Baukostengipfel
  • Mit Baustoffpreisen steigen die Wohnkosten
  • Staat muss sich in Boom-Zeiten zurückhalten

WIESBADEN – „Es ist gut wenn die Landesregierung von den Verbänden hört, wo die Bürokratie mit ihren übermäßigen Vorschriften und Nachfrage zum falschen Zeitpunkt sowie knappe Entsorgungskapazitäten und fehlende heimische Rohstoffe das Bauen verteuern“, erklärt Dr. Stefan NAAS, wohnungsbaupolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag. Er unterstützt damit die Forderung der SPD nach einem Baukostengipfel, über die heute im Landtag diskutiert wird. „Mit den Baustoffpreisen steigen auch die Baupreise und damit die Wohnkosten. Das treibt uns alle um, denn jeder Mensch muss wohnen“, sagt Naas und verweist auf eine steigende Nachfrage nach Baustoffen: „Das hat mit der Flucht in Sachwerte, der Heimwerker-Offensive während der Corona-Krise und der Nullzinspolitik der EZB zu tun, die die Preise anheizt und zu weiterer Inflation führt.“

Naas verdeutlicht die Punkte, mit denen die Landesregierung seiner Einschätzung nach die Baukosten selbst nach oben treibt: „Da sind zum einen ständig steigende Vorgaben und Standards, zum anderen steigende Preise für Grund-Rohstoffe und Entsorgung, auf die der Staat direkten Einfluss hat. Die Deponiekapazitäten sinken, aber eine Genehmigung für Wicker wurde abgelehnt, was zusätzliche 680.000 Kubikmeter verhindert hat. Sand und Kies werden immer teurer und müssen von weit her angeliefert werden. Es gibt kaum Abbaukapazitäten, aber Schwarz-Grün hilft mit einem Gesetz zur Stärkung des Bannwaldes gegen den Kiesabbau nach“, kritisiert Naas. Er verweist darüber hinaus auf die staatliche Baupolitik und die Großprojekte, die Hessen jetzt auf dem Höhepunkt des Baubooms plane. „Früher hat der Staat während Flauten gebaut und sich im Boom zurückgehalten. Das Verhalten heute führt hingegen zu einer weiteren Nachfrage und folglich zu einer Verknappung der Kapazitäten.“