Dr. NAAS: Herkunft von Kunstgegenständen aufarbeiten

19.07.2019
  • Provenienzforschung auf Kolonialgeschichte ausweiten und intensivieren
  • Herkunftsgeschichten und Eigentumsrechte stärken
  • Unrechtmäßig erlange Kunstwerke zurückgeben

 

WIESBADEN: „Die Aufarbeitung der Herkunftsgeschichte von Kunstgegenständen aus der Kolonialzeit muss stärker in den Vordergrund rücken. Denn für uns Freie Demokraten sind der Schutz des Eigentums und das Prinzip der Rechtstaatlichkeit unverhandelbar. Wir wollen, dass die Bestände hinsichtlich der Provenienzforschung, auch im Zusammenhang mit der Kolonialzeit, in den Museen untersucht werden. Wir sprechen uns darüber hinaus auch dafür aus, die Geschichte der Museen ebenfalls aufzuarbeiten“, erklärt der kulturpolitische Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, Dr. Stefan NAAS.

Dr. Naas weiter:

„Aus der Antwort des Wissenschaftsministeriums auf meine Anfrage zur NS-Raubkunst in hessischen Museen haben wir erfahren, dass bei 35 Kunstwerken eine belastete Provenienz festgestellt wurde. Die bereits vorliegenden Zahlen bei der NS-Raubkunst zeigen, dass wir an dem Thema dranbleiben müssen. Hier müssen wir unserer Verantwortung Rechnung tragen. Vor diesem Hintergrund haben wir nun auch eine Anfrage zu den Sammlungsgütern aus der Kolonialzeit gestellt. Wir sehen dabei auch die Notwendigkeit, diejenigen Museen einzubeziehen, die finanziell durch das Land Hessen unterstützt und gefördert werden. Die Arbeit der Forschungsstelle und deren Verlängerung zeigt einmal mehr, dass Provenienzforschung in Hessen folgerichtig und notwendig ist.

Wir Freie Demokraten begrüßen die Forschungsarbeiten der Zentralen Stelle für Provenienzforschungen in jeder Hinsicht und wollen diese auch zukünftig unterstützen. Wir haben eine besondere und fortdauernde Verpflichtung festzustellen, welche Kunstwerke womöglich unrechtmäßig in den Besitz unserer Museen gelangt sind und wie die früheren Besitzer beziehungsweise ihre Nachkommen restituiert werden können.“