DR. NAAS: Freie Demokraten fordern Modellprojekte für die Kultur

01.04.2021
  • Coronakonformen Betrieb von Bühnen, Museen und Kinos ermöglichen
  • Mit Tests ins Theater
  • Dramatische Lage für Kulturschaffende

WIESBADEN – „Auch die Kultur muss zur Erprobung coronakonformer Öffnungsstrategien ins Scheinwerferlicht gerückt werden“, fordert Dr. Stefan NAAS, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag. Er zeigt sich enttäuscht darüber, dass das Land in Alsfeld, Baunatal und Dieburg lediglich drei sogenannte Modellkommunen ausgewählt hat, die Öffnungsschritte, verbunden mit intensivem Testen, ausprobieren sollen. „Kulturbetriebe spielen bei den Modellprojekten keine größere Rolle. Anders als das als Vorreiter geltende Tübingen haben die für Hessen ausgewählten Kommunen beispielsweise kein öffentlich getragenes Theater. Auch deswegen wäre es sinnvoll gewesen, allen Städten die Möglichkeit zum Ausprobieren von Öffnungen zu geben, sofern sie die Kriterien erfüllen“, erklärt Naas. Eine breite Vielfalt kultureller Einrichtungen sei nun mal in größeren Städten zu finden.

„Daher fordern wir die Landesregierung auf, eigene Modellprojekte für die Kultur zu ermöglichen“, ergänzt Naas. „Theater proben seit Anfang März wieder, wären demnach vorbereitet. Insgesamt kommt es aber darauf an, dass Kulturbetriebe unterschiedlicher Struktur und Größe eingebunden werden, um für alle eine sinnvolle Strategie zu erproben.“ Niemand wolle, dass sich Menschen im Theater oder Kino mit dem Corona-Virus infizieren. „Wir sind aber überzeugt, dass es möglich ist, Gesundheitsschutz und Kulturgenuss in Einklang zu bringen, allen voran durch Tests. Egal ob Museum, Kleinkunstbühne, Multiplexkino, Konzertsaal oder großes Schauspielhaus – es gilt, für jede Einrichtung Test- und Hygienekonzepte zu finden, die einen Kulturbetrieb möglich machen“, fordert Naas mit Blick auf die Bürgerinnen und Bürger, die sich nach Kultur sehnen, sowie auf die Akteurinnen und Akteure. „Nach über einem Jahr Pandemie wird die Lage für die Kulturschaffenden langsam dramatisch. Ohne verlässliche Perspektive droht der Vorhang vielerorts für immer zu fallen.“