DR. NAAS: Antisemitismus bei Documenta wirksam bekämpfen

01.08.2022
  • Einrichtung des Expertenteams zur Aufarbeitung und Schadensbegrenzung kommt viel zu spät
  • Ministerin hat mit Zögern Documenta weiteren Schaden zugefügt
  • Antisemitische Kunstwerke werden nach wie vor unkommentiert gezeigt

„Die heutige Vorstellung des Expertenteams durch Ministerin Dorn, kommt viel zu spät. Bereits nach dem ersten Verdacht aus dem Frühjahr hätte man Vorkehrungen treffen müssen, um die befürchteten Vorfälle gar nicht erst auftreten zu lassen. Nun wo das Kind in den Brunnen gefallen ist und der Ruf der Documenta nachhaltig beeinträchtigt ist, kommt die Ministerin mit einer fachwissenschaftlichen Begleitung“, erklärt Dr. Stefan NAAS, kulturpolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag. Spätestens nach dem ersten Vorfall des Zeigens antisemitischer Bildsprache und dem darauf folgenden katastrophalen Krisenmanagement hätte jedem klar sein müssen, dass jetzt gehandelt werden muss. „Mit ihrem Zögern haben die Ministerin und die Geschäftsführung der Documenta weiteren Schaden zugefügt. Ministerin Dorn ist jetzt in der Pflicht den Schaden, den die Documenta 15 in ihrer Verantwortung genommen hat, aufzuarbeiten und sicher zu stellen, dass kein weiterer Schaden entsteht“, verdeutlich Naas. Die Ankündigung des Expertengremiums könne nur ein erster Schritt sein. Die Unterbrechung der Documenta bis zur Klärung der Vorfälle, wäre weiterhin der konsequentere Weg. „Die Tatsache, dass jetzt mit der Aufarbeitung begonnen wurde, ändert nichts daran, dass weiterhin antisemitische Kunstwerke unkommentiert in Kassel gezeigt werden. Das ist nicht hinnehmbar. Es ist die Verantwortung der Ministerin sicher zu stellen, dass das Zeigen antisemitischer Bildsprache schnellstmöglich beendet wird. Wir erwarten, dass die Documenta-Leitung die Expertise des eingesetzten Expertenrates ernst nimmt und mit diesem eng zusammen arbeitet. Einseitige Vorfestlegungen im Umgang mit antisemitischer Bildsprache sind dabei inakzeptabel“, betont Dr. Naas. „Gemeinsames Ziel der Aufarbeitung muss es sein, dass die nächste Documenta 16 in Kassel wieder ein großer Erfolg wird. Die Documenta muss eine herausragende Ausstellung von Weltruf für die Region Kassel und das Land Hessen bleiben“, so Naas.