Autonomes Fahren

08.02.2017
  • Autonomes Fahren und ÖPNV große Chance für Hessen 
  • FDP fordert zwei Pilotstrecken als digitale Testfelder
  • HOLM als strategisches Kompetenzzentrum einsetzen

Jürgen LENDERS, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, fordert von der Landesregierung die Realisierung von zwei Pilotprojekten zum Thema „ÖPNV und autonomes Fahren“ auf den Weg zu bringen.

Lenders erklärte dazu:

„Autonomes Fahren ist das Zukunftsthema in der gesamten Verkehrs- und Mobilitätswirtschaft. Das betrifft das klassische Auto genauso wie den Schwer- und Güterverkehr bis hin zum ÖPNV. Die Art und Weise der Mobilität, die Mobilitätsträger und die Finanzierung von Mobilität wird bald eine ganz andere sein, als wir sie uns heute mit der klassischen Trennung zwischen Individualverkehr, öffentlichem Verkehr und Güterverkehr vorstellen können. Das alles hat sehr weit reichende Auswirkungen auf das alltägliche Verhalten der Nutzer, auf die Finanzierung von Mobilität bis hin zu Fragen der Stadtplanung und den Ausbaustandards unserer gesamten Verkehrsinfrastruktur.“

Lenders weiter:

„Für die Mobilität in ländlichen Räumen und die Zukunft des ÖPNVs birgt das autonome Fahren große Chancen. Wir haben uns in Berlin ein Pilotprojekt der Deutschen Bahn AG mit einem vollautonom gesteuerten Microbus angesehen, der den Busverkehr revolutionieren kann.“

„Fahrzeuge und Technik sind schon heute verfügbar. Vor allem Frankreich ist bei diesem Thema weit vorn. Wir wollen, dass Hessen diese Zukunftstechnologie nicht verschläft und fordern deshalb die Realisierung von zwei größeren Pilotprojekten, um die Technik zu testen und Erfahrungen mit Anwendungen und der Akzeptanz zu sammeln. Eine Pilotstrecke soll sich auf den ländlichen Raum konzentrieren, in denen aus Kostengründen nur wenige ÖPNV-Angebote zur Verfügung stehen. Eine zweite Pilotstrecke sollte dazu dienen Erfahrungen im städtischen Umfeld zu sammeln, etwa wenn es um die Integration des autonom fahrenden Busses mit anderen Verkehrsträgern wie S-Bahn, U-Bahn usw. geht.“

„Denkbar ist außerdem ein Testfeld in einem großen Industriepark, bei dem der Transport von Passagieren mit dem Güter- und Warenverkehr kombiniert ausprobiert werden kann.“

Lenders abschließend:

„Die zentrale Steuerung der Pilotstrecken wollen wir in die Hand des HOLMs legen, dass bestens geeignet ist, Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Verwaltung zusammenzubringen, um Zukunftsmodelle effektiv und praxisnah zu testen. Nur wenn Fahrzeughersteller, IT-Spezialisten, Verkehrsunternehmen, Hochschulen und die öffentliche Verwaltung mit ihren Verkehrsbehörden eng kooperieren, werden wir die komplexen Anforderungen des autonom gesteuerten Verkehrs bewältigen können. Ich kenne keine Institution in Deutschland, die dafür besser geeignet wäre wie das House of Logistics and Mobilty in Frankfurt. Das ist die große Chance, um Hessen wirklich zum Vorreiter bei dieser Zukunftstechnologie zu machen.“

Auf dem Beitragsbild sehen Sie v.l.n.r. Dr. Andreas Becker, DB Projektleitung Konzernstrategie; Sina Nordhoff, PhD Student, TU Delf; Mario Klotzsche, FDP-Fraktion; Jürgen Lenders, FDP-Fraktio; Christian Röher, Deutsche Bahn AG, Büro Dr. Vornhusen; Dr. Jürgen Peters, Geschäftsführer InnoZ GmbH.