Waldzustandsbericht
WIESBADEN – Anlässlich des heute von Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser vorgestellten Waldzustandsberichts 2018 erklärt Wiebke KNELL, Sprecherin für Land- und Forstwirtschaft der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag: „Die extreme Dürre stellt die hessischen Wälder und Waldbesitzer vor gewaltige Herausforderungen. Der heute vorgestellte Waldzustandsbericht zeigt wahrscheinlich noch nicht einmal die ganze Wahrheit, weil sich durch die andauernde Trockenheit der Zustand der Wälder seit Bestandsaufnahme im Sommer weiter verschlechtert hat. Die Lage ist ernst, denn neben der Trockenheit drohen zusätzliche Gefahren durch Schädlinge wie den Borkenkäfer, der die geschwächten Bäume noch leichter angreifen kann.
Die hessischen Wälder und die hiesige Forstwirtschaft müssen stärker auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereitet werden. Dazu brauchen wir mehr Mittel für Forschung und Versuchsfelder. So kann die systematische Nutzung von Wetterdatenbanken helfen, standortgenaue Profile zu erstellen, um besonders geeignete Baumarten anzupflanzen. Wir brauchen außerdem mehr Erfahrungen bei der Anpflanzung von Baumarten aus anderen Klimazonen, die sich besser auf die geänderten klimatischen Bedingungen in Hessen einstellen können. Da darf es keine Denkverbote geben.“
Knell weiter:
„Die einseitige Fokussierung der schwarz-grünen Landesregierung auf das Thema FSC führt uns angesichts der gewaltigen Herausforderungen, vor denen der hessische Wald steht, nicht wirklich weiter. Unser Leitbild kann nicht sein, möglichst viele Flächen stillzulegen und den Wald sich selbst zu überlassen. Dann werden wir aufgrund der klimatischen Bedingungen und des Schädlingsbefalls keinen gesünderen, sondern einen kränkeren Wald haben. Im Gegenteil: Jetzt müssen alle Akteure, Privatwaldbesitzer, Hessenforst, Naturschutzorganisationen, Wissenschaft und Politik gemeinsam anpacken, damit wir die hessischen Wälder erhalten können. Statt ideologischer Spiegelstrichdiskussionen sind pragmatische Lösungen gefragt, die auch wirklich etwas bringen.
Auch das Sturmtief Friederike hat die hessischen Wälder und die Forstwirtschaft massiv belastet. Der Verfall des Holzpreises muss gestoppt werden, damit die nachhaltige Bewirtschaftung und der Erhalt des Waldes sein ökonomisches Fundament behält. Deshalb braucht es günstigere Rahmenbedingungen, um hessisches Holz vermarkten zu können. Aufforstung und Waldpflege kosten Geld. Auch deshalb haben wir erfolgreich auf eine Änderung der Hessischen Bauordnung gedrängt, um Holz als heimischen Baustoff leichter einsetzen zu können.“