Umgang der Landesregierung mit Jägern und Fischern
- CDU-geführte Landesregierung verabschiedet sich vom Konsens, dass Fischer und Jäger einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten
- Jagd- und Fischereiverbände sind anerkannte Naturschutzverbände
- Biologische Vielfalt kann man nur gemeinsam mit Jägern und Fischern erhalten
Anlässlich des offenen Briefes des Verbands der hessischen Fischer und des Landesjagdverbands an die Landesregierung erklärte die fischerei- und jagdpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Wiebke KNELL: „Der Umgang der CDU-geführten Landesregierung mit den Fischern und den Jägern ist eine Unverschämtheit. Mit der Infragestellung der Naturschutzabsichten von Fischern und Jägern verabschieden sich CDU und Grüne endgültig vom Konsens, der über Jahrzehnte den Beitrag von Fischern und Jägern für den Artenschutz gewürdigt hat. Fischer und Jäger sind erheblich an einer naturnahen und heimischen Artenvielfalt interessiert. Durch Fischaussetzungen und die Hege und Pflege leisten sowohl Fischer als auch Jäger einen wichtigen Beitrag für die Natur. Wer das verleugnet, weil im urbanen Grünen Milieu die Herausforderungen einer Kulturlandschaft nicht mehr verstanden werden, der stößt viele ehrenamtliche Naturschützer, die umfangreiche Lehrgänge und Ausbildungen machen, vor den Kopf.“
Knell weiter:
„Der Ton, der den beiden großen Naturschutzverbänden in der Email aus dem Umweltministerium entgegenschlägt, reiht sich nahtlos in die Gängelungen und Angriffe von CDU und Grünen der letzten Monate und Jahre ein. Die völlig vermurkste Jagdverordnung, die die Artenvielfalt bedroht, weil Waschbären und anderes Raubwild nicht mehr gejagt werden dürfen und sie so eine Gefahr für Rebhühner und anderes Niederwild darstellen, ist dabei ein Baustein. Die Verhinderung des Anbringens von Wildwarnreflektoren und die Bürokratie im Rahmen von Fleischverkäufen, die plötzlich schikanös verbreitet werden, runden das Bild ab.“
Hintergrund: Im Rahmen der Biodiversitätsstrategie wurde die Mitgliederentwicklung der anerkannten Naturschutzverbände als Kennzahl für das Interesse an der Erhaltung der biologischen Vielfalt erhoben. Entgegen der Absprache wurden die Zahlen der beiden großen anerkannten Naturschutzverbände des Landesjagdverbandes und des Verbandes der hessischen Fischer nicht erhoben. Auf Nachfrage wurde den beiden Verbänden mitgeteilt, dass Fischer- und Jägerverbände sogenannte Nutzerverbände seien, deren Interesse nicht dem Erhalt der Natur, sondern allein ihrer Passion der Jagd und der Fischerei gelten würden.
Den offenen Brief des Verbands der hessischen Fischer und des Landesjagdverbands an die Landesregierung finden Sie hier.
Die Kleine Anfrage der FDP-Fraktion zum Thema finden Sie hier.