„Blitzmarathon“

13.04.2017
  • Freie Demokraten verlangen Absage des sogenannten Blitzmarathons
  • Inszeniertes Medienspektakel ist angesichts der hohen Belastung der Polizei unverantwortlich
  • Hessen sollte sich ein Beispiel an anderen Bundesländern nehmen

Anlässlich der Ankündigung, dass Hessen auch in diesem Jahr einen „Blitzmarathon“ ausrichten und am sogenannten europäischen Speedmarathon teilnehmen wird, erklärte der innenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, Wolfgang GREILICH: „Es ist nicht zu erkennen welchen tieferen Sinn der sogenannte Blitzmarathon haben soll. Vorgeblich geht es darum, auf die Gefahren zu schnellen Fahrens aufmerksam zu machen, was an sich ein hehres Ziel wäre. Tatsächlich aber geht wohl niemand ernsthaft davon aus, dass mit großem medialen Tamtam angekündigte und im Vorhinein im Detail bekanntgegebene Geschwindigkeitskontrollen dazu führen, dass sich irgendjemand nachhaltig von zu schnellem Fahren abbringen ließe. Stattdessen werden die ohnehin durch die derzeitige Sicherheitslage massiv in Anspruch genommenen Polizistinnen und Polizisten zusätzlich belastet, um eine medienwirksam in Szene gesetzte Schaufensteraktion ohne Wirkung für die Verkehrssicherheit durchzuführen. In der derzeitigen Situation ist es schlicht unverantwortlich, für den „Blitzmarathon“ in der Zeit von 6-22 Uhr über 750 Beamte an über 300 Messstellen einzusetzen. Auch wenn Geschwindigkeitsüberschreitungen kontrolliert und vor allem rücksichtlose Raser hart sanktioniert werden sollen – gerade in diesen Zeiten fallen uns reichlich andere und weitaus dringendere Einsatzmöglichkeiten für unsere Polizeibeamten in Hessen ein. Hessen sollte sich deshalb ein Beispiel an anderen Bundesländern wie etwa Schleswig-Holstein nehmen, die aufgrund der hohen Belastung der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten den „Blitzmarathon“ abgesagt haben.“