KNELL: Flächenstilllegungen im Wald sind weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll
- Kritische Punkte fehlen im Nachhaltigkeitsbericht von Hessen-Forst
- Wer gesunde Wälder will, darf sie nicht verkommen lassen
- Landesbetrieb muss als Arbeitgeber attraktiver werden
„Im Nachhaltigkeitsbericht steht vieles drin – nur leider nicht das, was kritisch ist“, stellt Wiebke KNELL, umweltpolitische Sprecherin der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, fest. Sie nimmt Bezug auf den heute vom Umweltministerium vorgestellten Nachhaltigkeitsbericht 2021 des Landesbetriebs Hessen-Forst. Knell sieht nämlich durchaus kritikwürdige Punkte, die der Bericht verschweigt: „Inzwischen wurden zehn Prozent des hessischen Staatswaldes stillgelegt und darüber hinaus 15.000 Hektar Buchenbestände aus der Nutzung genommen. Diese Art der Forstwirtschaft ist aber gerade nicht nachhaltig. Wer gesunde Wälder, Artenvielfalt und CO2-Senken will, darf Wälder nicht zu Urwäldern verkommen lassen, sondern muss sie nutzen“, erklärt Knell. Die weitreichenden Flächenstilllegungen seien weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll. „Abgesehen davon, dass es für die Stilllegungen aus Sicht des Naturschutzes keine fachliche Begründung gibt, sind Forst und Holz ein relevanter Wirtschaftszweig in Hessen. In Holzgewerbe, Holzbaugewerbe, Papierindustrie und weiteren holznutzenden Branchen werden mehrere Milliarden Euro pro Jahr umgesetzt. Daran hängen viele tausend Arbeitsplätze hängen. Diese Unternehmen sind auf ausreichende Mengen Holz angewiesen. Es ist doch besser, die eigenen Wälder zu nutzen, statt das Holz von weit her zu importieren“, verdeutlicht Knell.
Sie weist darüber hinaus darauf hin, dass zu Jahresbeginn bei Hessen-Forst mehr als 200 Stellen unbesetzt waren und der Landesbetrieb als Arbeitgeber attraktiver werden müsse. „Für den Waldumbau, die Beseitigung von Schäden und den Wiederaufbau des Waldes brauchte es ausreichend gut qualifiziertes Personal, und zwar sowohl im Wald und auch in den Forstämtern. Dieses Personal bekommt man aber nicht, wenn die Forstarbeiter ihre Motorsägen selber kaufen müssen.“