DR. NAAS: Stipendienprogramm wird Künstlerinnen und Künstlern nicht gerecht
- Kulturschaffende brauchen echte Absicherung
- Landesregierung hat Chance auf Kompensation vertan
- Ohne Öffnungsperspektive läuft Hilfsprogramm ins Leere
WIESBADEN – „Kulturschaffende brauchen in der Corona-Krise eine echte Absicherung statt eines weiteren Stipendienprogramms, das ihren Bedürfnissen weiterhin nicht gerecht wird“, fordert Dr. Stefan NAAS, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, nach der heutigen Vorstellung der Unterstützung von Kulturschaffenden in der Corona-Krise durch die Kulturministerin und den Finanzminister. „Während immerhin der Bund nun auch Ausgleichszahlungen für Solo-Selbstständige vorsieht, setzt die Landesregierung weiterhin auf Stipendien, deren Höhe von 2500 Euro kaum ausreichen dürfte. Dass insgesamt knapp die Hälfte des ersten sogenannten Kulturpakets übriggeblieben ist und nun weiterverwendet wird, zeigt, dass das Kulturpaket von Anfang an nicht passgenau war. Damit hat die Landesregierung eine Chance vertan, für echte Kompensation zu sorgen.“ Außerdem sei der Verweis auf die Ergänzung der Bundesprogramme zu unbestimmt, meint Naas. „Die Landesregierung hätte viel früher eigene Ideen umsetzen müssen.“
Die angekündigten Programme zur Liquiditätssicherung von Kinos, Theatern und Musikspielstätten sowie die Unterstützung von Festivals seien grundsätzlich begrüßenswert. „Aber hier gilt genau wie für solo-selbstständige Künstler, dass es eine klare Öffnungsperspektive braucht. Dafür muss die Landesregierung schnellstmöglich ein Konzept erarbeiten, denn alle Akteurinnen und Akteure müssen wissen, wann sie unter welchen Umständen wieder aufmachen respektive auftreten dürfen. Sonst wird auch dieser Teil des Programms wieder ins Leere laufen“, befürchtet Naas.