ROCK/PÜRSÜN: Heutige Impfdosen-Lieferung muss für Altenheime genutzt werden
- Ambulante Pflegekräfte müssen ebenfalls zügig geimpft werden
- Freie Demokraten fordern Optimierung der Impfinfrastruktur
- Probleme bei Terminvergabe sind vermeidbar
WIESBADEN – René ROCK, Fraktionsvorsitzender der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat die Landesregierung aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass die heute in Hessen erwartete Impfstoffdosen-Lieferung zum Schutz der Hochrisikogruppen in Heimen verwendet wird: „Heute sollen weitere 49.000 Impfdosen gegen das Corona-Virus zur Verfügung stehen. Das reicht aus, um alle Menschen in Alten- und Pflegeheimen zu impfen, die geimpft werden können und wollen. Dass mehr als 3000 Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen infiziert sind und 86 Prozent der im Dezember verstorbenen Corona-Patienten aus Altenheimen kamen, zeigt, wie wichtig ein schneller Schutz dieser Menschen ist“, erklärt Rock. „Ebenso halten wir schnelle Impfungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ambulanten Pflegediensten für wichtig. Das würde letztlich die Krankenhäuser entlasten, denn derzeit werden auch Covid-19-Patientinnen und -Patienten in Kliniken behandelt, deren Gesundheitszustand es zulassen würde, dass sie zu Hause bleiben. Das geht aber nicht, so lange sie der Pflegedienst, dessen Unterstützung sie benötigen, nicht aufsuchen kann.“
Yanki PÜRSÜN, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion, ergänzt: „Die nur schleppend anlaufenden Impfstoff-Lieferungen dürfen nicht dazu führen, dass der angestrebte Immunisierungsgrad erst mit starker Verzögerung erreicht wird. Deshalb muss die Landesregierung daran arbeiten, die Impfinfrastruktur und das Anmeldesystem so zu optimieren, um bei Vorliegen größerer Impfstoffmengen höchst effizient impfen zu können. Das heißt konkret, über die Impfzentren hinausgehende Kapazitäten zu schaffen, um den Impfwilligen lange Anfahrtswege zu sparen und weniger mobile Menschen zu Hause impfen zu können. Hier ist die Landesregierung aufgefordert, zusätzliche mobile Impfteams aufzustellen.“ Darüber hinaus sollen nach Überzeugung der Freien Demokraten Hausarztpraxen stärker eingebunden werden. „Die Einbindung der Hausärzte und die Schaffung zusätzlicher Impfkapazitäten sind möglich, wenn der Moderna-Impfstoff zur Verfügung steht, der weniger stark gekühlt werden muss als der Biontech-Impfstoff“, erklärt Pürsün.
Die Freien Demokraten erwarten, dass die Landesregierung die kommende Woche beginnende Anmeldung für Seniorinnen und Senioren ab 80 Jahren technisch und personell so organisiert wurde, dass sie auch funktioniert. „Hessen beginnt später als andere Bundesländer. Dort beklagen Impfwillige zum Beispiel Überlastungen der Telefon-Hotline. Wir gehen davon aus, dass Hessen aus den Erfahrungen der anderen Länder gelernt und sein System entsprechend stabil aufgestellt hat. Wenn Menschen sich am Ende nicht impfen lassen, weil sie an der Terminvergabe verzweifeln, kann keine hohe Impfquote erreicht werden“, bekräftigt Pürsün.