KNELL zur diskriminierungsfreien Blutspende
- Sexuelle Orientierung darf nicht über Blutspende entscheiden
- Diskriminierung muss beendet werden
WIESBADEN – „Die Diskriminierung bei der Blutspende muss beendet werden“, fordert Wiebke KNELL, queerpolitische Sprecherin der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, anlässlich der heutigen Plenardebatte zur Blutspende. Die Freien Demokraten setzen sich dafür ein, dass auch homo- und bisexuelle Männer Blut spenden dürfen und fordern in einem Antrag eine entsprechende Initiative Hessens im Bundesrat. „Derzeit sind diese Männer faktisch von der Blutspende ausgeschlossen, weil sie vor einer Spende zwölf Monate enthaltsam leben müssen. Damit werden sie stigmatisiert“, erklärt Knell. Die Vorgabe sei auch inhaltlich nicht zu begründen: „Für die Blutspende ist der Gesundheitszustand eines Menschen entscheidend. Deshalb sollte die Frage nach dem sexuellen Risikoverhalten hetero- und homosexuellen Männern und Frauen gleichermaßen gestellt werden. Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung auszuschließen ist diskriminierend.“
Knell weist darauf hin, dass ein Drittel der Blutspenden aus der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen kommen. „Was für ein Gewinn wäre es doch, wenn alle gesunden Männer Blut spenden könnten“, sagt Knell mit Blick auf dringend erforderliche Blutspenden. „Warum sollten junge Menschen in der Phase ihrer sexuellen Entwicklung ein Jahr lang auf intime Kontakte verzichten, um Blut spenden zu dürfen?“
Erfreut zeigt sich Knell darüber, dass nun auch die schwarz-grüne Koalition das Thema der Diskriminierung Homo- und Bisexueller bei der Blutspende aufgegriffen und ebenfalls einen Antrag vorgelegt hat. „Die Initiative kommt reichlich spät, aber die CDU scheint in Hessen weiter zu sein als im Bund“, sagt Knell.