PÜRSÜN zum Handlungsbedarf beim Pflegeberuf
- Pflege muss im Jahr 2020 ankommen
- Digitalisierung reduziert die Arbeitsbelastung
- Landesregierung verschläft wichtige Themen
WIESBADEN – „Die Pflege muss endlich im Jahr 2020 ankommen“, fordert Yanki PÜRSÜN, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, anlässlich der heutigen Plenardebatte über das Gesetz zur Finanzierung von Pflegeschulen. Die Pflegeschulen müssten – wie auch die Pflege – digitalisiert werden. „Für uns Freie Demokraten liegt der Dreh- und Angelpunkt, um die Arbeitsbelastung zu reduzieren und den Pflegberuf attraktiver zu machen, in der Digitalisierung der Pflege. Das gilt sowohl für die Verwaltung als auch für die körperliche Arbeit, wenn man an die Robotik denkt“, erklärt Pürsün.
Dass die Landesregierung in der Corona-Krise 10.000 Tablets an Alten- und Pflegeheime übergeben habe, sei grundsätzlich gut. „Aber wie sollen die Bewohnerinnen und Bewohner das Tablet nutzen, wenn das Heim kein WLAN zur Verfügung stellt? Wer erklärt den älteren Menschen, wie die Geräte genutzt werden? Und nach welchem Schlüssel wurden die Geräte verteilt?“ fragt Pürsün. „Es drängt sich leider der Eindruck auf, dass das Ganze nicht mehr als eine öffentlichkeitswirksame Geste war, die der Sozial- und Gesundheitsminister nicht zu Ende gedacht hat.“
Pürsün ergänzt: „Für die Bewältigung der Corona-Krise stellen wir enorme Beträge zur Verfügung. Für die Digitalisierung des Gesundheitswesens und der Pflege tauchen vergleichsweise geringe Summen auf. Das spricht Bände – aber überrascht auch nicht, wenn man sich ansieht, wie wenig digital die hessische Verwaltung arbeitet. Dabei erleichtert die Digitalisierung das Arbeiten und steigert die Effizienz. Nur wenn wir die Pflege digitalisieren, werden wir auch künftig eines der besten Gesundheitssysteme haben.“
Pürsün geht in der Diskussion über das Gesetz zur Finanzierung von Pflegeschulen darüber hinaus auf die Sprachförderung ein. Dass diese gewährt wird, sei wichtig, um angehenden Pflegekräften die deutsche Sprache zu vermitteln. „Die angesetzte Stundenpauschale von 2,94 Euro ist allerdings zu niedrig. Wie damit Unterricht finanziert werden soll, ist nicht klar. Bei diesem Thema hat die Landesregierung genauso geschlafen wie bei der Digitalisierung.“