KNELL zur Weidetierhaltung
- Prämie ist nur ein Anfang
- Kleinbetriebe leisten wichtigen Beitrag
- Freie Demokraten fordern wolfsfreie Gebiete
WIESBADEN – „Die geplante Weidetierprämie ist ein Anfang“, sagt Wiebke KNELL, landwirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, anlässlich der Plenardebatte zur Einführung einer Weidetierprämie. Knell macht aber auch deutlich: „Es geht nicht nur um Geld. Die Weidetierhalter haben weiterhin unseren Respekt und unsere Unterstützung verdient. Ihre Sorgen und Nöte gerade auch wegen der Rückkehr des Wolfes müssen ernst genommen werden.“
Hintergrund: Hessische Weidetierhalter hatten im Januar in Wiesbaden demonstriert und auf ihre Existenznot aufmerksam gemacht, woraufhin die Freien Demokraten das Thema im Landtag zur Sprache brachten. Die schwarz-grüne Koalition stellte damals eine Weidetierprämie für 2021 in Aussicht. Aus dem Landwirtschaftsministerium hieß es, im Haushaltsjahr 2020 könne es keine Bewegung mehr geben. „Das war eine seltsame Argumentation, da doch der Haushalt erst heute beschlossen wird“, sagt Knell jetzt. „Insofern bin ich positiv überrascht, dass es einen Meinungsumschwung in der Koalition gegeben hat. Vielleicht hat auch unsere Feststellung im Januar, dass Änderungsanträge zum Haushalt 2020 noch möglich sind, dazu beigetragen“, vermutet die landwirtschaftspolitische Sprecherin.
Die Freien Demokraten setzen sich dafür ein, dass Weidetierhaltung im Sinne des Naturschutzes und der Landschaftspflege, des Erhalts von Grünland und von Biotopen erhalten bleibt, und unterstützen die nun auf den Weg gebrachte Initiative der Landesregierung zur Unterstützung der Tierhalter. „Der Teufel liegt aber auch hier wie immer im Detail“, sagt Knell. Es komme auf die konkrete Ausgestaltung der Förderrichtlinie an. „Bei der Förderung muss bedacht werden, dass Kleinbetriebe mit nur wenigen Tieren einen erheblichen Anteil haben. Diese Kleinbetriebe sind wirtschaftlich kein Faktor für die Halter, leisten aber einen wichtigen Beitrag in bestimmten Regionen“, erklärt Knell.
Antworten erwarten die Freien Demokraten auf die Frage nach dem Umgang mit dem Wolf, waren doch Schafe reißende Wölfe erst der Auslöser für die Demonstration der Weidetierhalter. „Wir bleiben bei unseren Forderungen nach einem Wolfsmanagement und wolfsfreien Gebieten in Deutschland. Auch die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht bleibt auf unserer Agenda“, betont Knell.