PÜRSÜN: Digitale Dokumentation gibt Pflegekräften mehr Zeit für den Menschen

- Freie Demokraten fordern moderne Pflegepolitik
- Aktuelles System frisst Zeit
- Mit doppelten Prüfungen muss Schluss sein
„Pflegekräfte sollen weniger Zeit für Dokumentation aufwenden und mehr Zeit bei den zu pflegenden Menschen verbringen“ – mit diesen Worten beschreibt Yanki Pürsün, gesundheitspolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, das Ziel der von den Freien Demokraten geforderten digitalen Pflegewende. „Pflegekräfte erfassen dieselben Informationen mehrfach, weil unterschiedliche Stellen unterschiedliche Vorgaben machen. Sie müssen Prüfungen bestehen, die sich inhaltlich überschneiden, sich aber trotzdem widersprechen. Das ist ein System, das Zeit frisst: Zeit, die für die Arbeit am Menschen fehlt, die Kraft kostet und den Pflegeberuf unattraktiv macht“, kritisiert Pürsün. Er sieht dringenden Handlungsbedarf, weil das von der Landesregierung angekündigte Landespflegekonzept seit langem auf sich warten lässt. Die Freien Demokraten haben die Pflegewende daher zu ihrem Setzpunkt der aktuellen Plenarwoche gemacht.
Dass zum Jahreswechsel die Pflegegelder und Pflegesachleistungen um 4,5 Prozent steigen, helfe Pflegebedürftigen und Angehörigen. „Die Erhöhung löst aber nicht die strukturellen Probleme und reduziert keine Dokumentation. Sie schafft keine Minute mehr Zeit am Bett und führt nicht zu besseren Abläufen“, erläutert Pürsün. „Dafür haben wir Freie Demokraten ein Konzept vorgelegt, das zeigt, wie moderne Pflegepolitik aussehen kann. Außer einem Ende der doppelten Prüfungen braucht es klare Zuständigkeiten und abgestimmte Abläufe sowie eine digitale Dokumentation, die einmal erfasst wird und dann überall genutzt werden kann. Das ist keine technische Revolution, das ist schlicht vernünftige Organisation, wie sie in jedem erfolgreichen Unternehmen selbstverständlich wäre. Es wird Zeit, dass Pflegekräfte moderne digitale Hilfsmittel nutzen, die sie entlasten und zugleich die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen.“

