NAAS: Provenienzforschung stärken
- Provenienzforschung muss weitergehen
- Herkunftsgeschichten und Eigentumsrechte stärken
- Einbeziehung von Kolonialgeschichte
WIESBADEN: Der kulturpolitische Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, Dr. Stefan NAAS, hat die Bedeutung der Provenienzforschung betont. „Wenn, wie aus der Antwort des Wissenschaftsministeriums auf meine Anfrage zur NS-Raubkunst in hessischen Museen hervorgeht, bei 35 Kunstwerken eine belastete Provenienz festgestellt wurde, zeigt dies: wir müssen an dem Thema dranbleiben. Wir sehen jedoch auch die Notwendigkeit, diejenigen Museen einzubeziehen, die finanziell durch das Land Hessen unterstützt und gefördert werden. Die heutige Vorstellung der Arbeit der Forschungsstelle und deren Verlängerung zeigt einmal mehr, dass Provenienzforschung in Hessen folgerichtig und notwendig ist. Aber hier bedarf es einer langfristigen Planung anstatt kurzfristiger Projektverlängerungen.“
Naas weiter: „Wir Freien Demokraten begrüßen die Forschungsarbeiten der Zentralen Stelle für Provenienzforschungen in jeder Hinsicht und wollen diese auch zukünftig zu unterstützen. Wir haben eine besondere und fortdauernde Verpflichtung festzustellen, welche Kunstwerke womöglich unrechtmäßig in den Besitz unserer Museen gelangt sind und wie die früheren Besitzer beziehungsweise ihre Nachkommen restituiert werden können. Aber der Diskurs der letzten Monate verdeutlicht einmal mehr, dass wir uns auch mit den Herkunftsgeschichten von Kunst- und Kulturgütern sowie der Aufarbeitung des Sammlungsgutes aus kolonialen Kontexten auseinandersetzen müssen.
Für uns Freie Demokraten ist der Schutz des Eigentums unverhandelbar. Wir wollen, dass die Bestände hinsichtlich der Provenienzforschung insbesondere im Zusammenhang mit der Zeit des Nationalsozialismus, aber auch in kolonialen Kontexten in den Museen untersucht werden und sprechen uns darüber hinaus auch dafür aus, die Geschichte der Museen ebenfalls aufzuarbeiten.“