Wirtschaftlichkeit von Windkraftanlagen

12.02.2016

WIESBADEN – Zur Kritik der Städtischen Werke Kassel an Äußerungen von Florian Rentsch, Vorsitzender der FDP Fraktion im Hessischen Landtag, erklärte RENTSCH: „Die wirtschaftlichen Eigeninteressen der Städtischen Werke Kassel kann ich verstehen, aber trotzdem sollten die Verantwortlichen im Vorstand deshalb nicht die Fakten verdrehen. Die Stadtwerke Kassel bauen keine einzige Windkraftanlage ohne Subventionen, die alle Stromverbraucher, auch Arbeitslose und Rentner, bezahlen müssen. Das hat mit Marktwirtschaft wenig zu tun. Tatsache ist auch, dass Netzbetreiber gesetzlich gezwungen werden, Strom aus Windkraftanlagen abzunehmen, völlig egal ob Energie benötigt wird, oder schon zu viel Windstrom die Netze verstopft. Während es sich die Windkraftbetreiber leicht machen, müssen die Netzbetreiber sehen, wie sie mit dem überflüssigen Strom fertig werden und diesen im Ausland verramschen oder gegen Entschädigung auch Windkraftanlagen abschalten. Die Kosten zur Netzstabilisierung landen bei den Verbrauchern und kommen auf die EEG-Subventionen noch drauf. In 2015 lagen diese mit über einer Milliarde Euro auf einem neuen Rekordniveau.“

Rentsch weiter:

„In der Weihnachtszeit gab es beispielsweise an zwei Tagen, am 22. und am 26. Dezember, sogenannte Negativpreise für Strom, weil der industrielle Verbrauch zurückging, aber Windkraftanlagen trotzdem wetterbedingt auf Hochtouren liefen. An drei weiteren Tagen lag der Börsenwert der erzeugten Energie bei null. Die Netzbetreiber mussten den Strom entweder verschenken oder sogar noch Geld drauf legen, um ihn loszuwerden. Zu diesen Zeiten des „billigen“ Stromes wurden bis zu 15 Gigawatt elektrische Leistung ins Ausland exportiert. Das entspricht etwa der Leistung von 6.000 Windrädern bei Volllast. Im Klartext: Windkraftanlagen produzieren für das Ausland kostenlosen Strom, lassen sich den Spaß aber über die EEG-Vergütung zu hohen Preisen vom deutschen Stromkunden bezahlen. Dieses System ist einfach nur Irrsinn und muss schnellstmöglich geändert werden“, so Rentsch.

„Im Übrigen empfehle ich den Vorständen der Stadtwerke sich mit der Studie von Energy Brainpool zu beschäftigen, die für die Zukunft voraussagen, dass 25 Prozent der gesamten Ökostromerzeugung Energiemüll sein werden, wenn wir das System nicht umstellen. Im Gegensatz zu den Windkraftbetreibern müssen wir als politisch Verantwortliche das Gemeinwohl im Blick haben und darauf achten, dass die Stromversorgung stabil und zu vernünftigen Preisen gesichert ist“, so Rentsch abschließend.