Weniger Lehrer für den Unterricht von Frankfurts Schülern ist die falsche Entscheidung

26.10.2015

FRANKFURT/MAIN  – „Frankfurts Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern haben es nun schwarz auf weiß: Trotz wachsender Schülerzahlen haben Frankfurts Schulen weniger Lehrkräfte für den Unterricht zur Verfügung als im letzten Schuljahr. 27 Stellen wurden alleine in diesem Schuljahr in der Zuweisung für die Grundunterrichtsversorgung gestrichen. Damit bestätigen sich die Befürchtungen, die bereits vor dem Beginn des neuen Schuljahres geäußert wurden“, kommentiert die Frankfurter FDP-Landtagsabgeordnete Nicola BEER die Antwort der Landesregierung auf eine von ihr gestellte parlamentarischen Anfrage.

Von 3005 Stellen auf 2979,6 Stellen sinkt die Zahl der Lehrer für den Unterricht allein bei Grundschulen und gymnasialen Oberstufen in Frankfurt. In Beruflichen Schulen, Abendschulen und dem Hessenkolleg werden weitere knapp 2 Stellen für den Unterricht abgezogen. Noch mehr Reduzierungen sind durch die weitere Absenkung des Schülerfaktors in den nächsten Schuljahren geplant.

Das ist für die Bildungsexpertin aus Frankfurt der falsche Weg: „Wenn für mehr Nachmittagsbetreuung und das weitere Vorantreiben von Inklusion mehr Lehrkräfte gebraucht werden, darf dies nicht zu Lasten der Unterrichtsversorgung gehen. Dann muss eben insgesamt mehr in Bildung investiert werden! Wer die Schulen zwingt, mehr   Nachmittagsbetreuung durch Kürzungen beim Unterricht zu finanzieren, gibt ihnen Steine statt Brot. Das schadet der Unterrichtsqualität und damit den Zukunftschancen unserer Kinder“, so Beer.

„Besonders deutlich wird dies für die zahlreichen angehenden Abiturienten, die im nächsten Jahr an  Frankfurts Oberstufen ihren Abschluss machen sollen: durch die Stellenreduzierungen fehlen zukünftig genau diese Stunden für eine qualitative Vorbereitung. Beispielhaft sei die Wöhlerschule genannt: hatte sie im letzten Schuljahr noch eine Zuweisung von 69,4 Lehrerstellen für den Grundunterricht, sind es in diesem Schuljahr nur noch 66,18. Mehr als drei Lehrer weniger.

Zudem: Auch der Schulentwicklungsplan weist für die kommenden Jahre steigende Schülerzahlen aus. Den Prognosen zufolge müssten jedes Jahr zwei neue Grundschulen in Frankfurt eröffnet werden, um den tatsächlichen Bedarf abzudecken. Nur zwei Beispiele: An der Grundschule Rebstock müssen alleine für das nächste Schuljahr 60 zusätzliche Plätze geschaffen werden. Die Grundschule Riedberg II soll in den kommenden Jahren von zwei- auf vierzügig aufgestockt werden, damit bis 2020 zusätzlicher Platz für ca. 200 Schüler ist. Dies kann nicht durch Umschichtung abgedeckt werden!

Wir Freie Demokraten fordern deshalb, die jetzt eingeleitete Umverteilung sofort zu stoppen, denn diese Entscheidung wird über kurz oder lang die Unterrichtsqualität an unseren Schulen massiv senken und damit für Frankfurts Schülerinnen und Schüler wichtige Zukunftschancen mindern!“