Wahlfreiheit G8 und G9

25.09.2012

DÖWELING: Eltern haben zukünftig größtmögliche Wahlmöglichkeit – Bestehendes G8-Angebot wird optimiert

„Die FDP-Fraktion hält die verkürzte gymnasiale Schulzeit G8 nach wie vor für ein gute Option auf dem Weg zum Abitur in Hessen. Deshalb begrüßen wir die Ankündigung der Kultusministerin, das bestehende Angebot im Sinne einer Qualitätsoffensive zu optimieren, wie sie es auch nach ihrem Amtsantritt angekündigt hat. Durch die bessere Umsetzung der Möglichkeiten bei der Unterrichtsgestaltung und Rhythmisierung des Unterrichts sowie der Weiterentwicklung vom Lehrplan zum Schulcurriculum lässt sich das G8-Angebot einzelner Schulen sicherlich noch besser und schülergerechter gestalten. Ein Teil dieser Verbesserung ist die Entlastung und Entzerrung des Schulalltags. Ziel soll es daher aus Sicht der Liberalen sein, dass Schüler bereits mit gemachten Hausaufgaben aus der Schule kommen und somit den Nachmittag frei haben für Vereine und ehrenamtliche Tätigkeiten oder für Freizeitaktivitäten mit Familie und Freunden“, erklärte Mario DÖWELING, bildungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag.

Weiter erklärte Döweling:

„Wir begrüßen die Ankündigung des Kultusministeriums, den Schulen vor Ort beratend zur Seite zu stehen. Gleichzeitig respektieren wir den Wunsch vieler Gymnasien, wieder ein G9-Angebot vorhalten zu können. Deshalb war es ein bedeutsamer Schritt für Hessens Schulen, dass wir die Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 an hessischen Gymnasien heute in erster Lesung verabschieden konnten. Damit können die ersten Schulen bereits zum kommenden Schuljahr zu G9 zurückkehren, aber natürlich auch zu einem späteren Zeitpunkt. Mit der Gesetzesänderung erhalten Gymnasien die gleiche Möglichkeit wie Kooperative Gesamtschulen, die bereits seit August 2008 zurück zu G9 können. Allerdings wird aufgrund der Erfahrungen mit den Kooperativen Gesamtschulen keine Rückkehr im laufenden Schuljahr möglich sein, sondern aufwachsend ab der Jahrgangsstufe 5.

Zusätzlich zu der Gesetzesänderung soll es im Rahmen eines Schulversuchs ein Splitting-Modell an einigen hessischen Gymnasien und Gesamtschulen geben. Dies entspricht dem Wunsch vieler Gymnasien, vor allem im ländlichen Raum. In diesem Modell können unter gewissen Voraussetzungen wie beispielsweise der Jahrgangsgröße G8- und G9-Züge parallel angeboten werden. Eltern erhalten somit ab dem Schuljahr 2013/14 zwei neue Wahlmöglichkeiten. Dies ermöglicht es, Kinder noch besser als zuvor nach ihren individuellen Fähigkeiten zu fördern. Allerdings wird es dadurch kein Zwei-Klassen-Abitur geben, wie einige befürchten. Schließlich sorgen die Bildungsstandards und das erfolgreiche Landeszentralabitur für gleiche Prüfungsbedingungen an allen Hessischen Gymnasien und Gesamtschulen. Eine Voraussetzung für individuelle Förderung ist ein passgenaues Bildungsangebot für jeden einzelnen hessischen Schüler. Dies setzt eine Vielfalt in der Bildungslandschaft voraus, für die wir als Liberale in Hessen auch weiterhin einstehen werden.“