Verbotsverfügung der Stadt Darmstadt vor dem Hessen-Derby
Anlässlich der Verbotsverfügung der Stadt Darmstadt vor dem Hessen-Derby gegen Fans der Frankfurter Eintracht erklärte der innenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, Wolfgang GREILICH: „Nach den Auseinandersetzungen rund um das Hinspiel und angesichts der prekären Tabellensituation der beiden Mannschaften aus Darmstadt und Frankfurt, die eine emotional höchst aufgeladene Stimmung zur Folge hat, ist die Nervosität der Stadt Darmstadt vor dem Hessen-Derby nachvollziehbar. Ich habe jedoch erhebliche Zweifel, ob das verhängte generelle Aufenthaltsverbot in Form einer Allgemeinverfügung für alle Eintracht-Anhänger rechtlich haltbar ist. Da die Identifizierung der Fans in der Praxis kaum machbar ist und außerdem die möglichen Maßnahmen gegenüber friedlichen Anhängern kaum effektiv durchsetzbar sein dürften, spricht viel dafür, dass die ergriffene Maßnahme weder erforderlich noch geeignet und damit nicht verhältnismäßig ist. Das zeigt ja schon die Aussage der Stadt, man werde die Fans „am Äußeren und dem Verhalten“ erkennen. Gilt das auch für Menschen wie mich, die einen Eintracht-Aufkleber am Auto haben? Richtig problematisch und eine absolut unverhältnismäßige Einschränkung der Freiheitsrechte ist die Regelung auch für alle Eintracht-Fans, die selbst in Darmstadt leben und konsequenter Weise nun einen 36-stündigen „Hausarrest“ absitzen müssten, würde man die Verfügung beim Wort nehmen.“
Weiter erklärte Greilich:
„Vor diesem Hintergrund hoffe ich, dass die Betroffenen die Rechtslage durch Anrufung des zuständigen Verwaltungsgerichts klären lassen. Die Entscheidung des unabhängigen Gerichtes, wie immer sie ausfallen mag, wird hoffentlich zur Beruhigung der Lage beitragen. Vor allem hoffen wir darauf, dass die Unterstützer beider Vereine friedlich ein spannendes Spiel erleben können, sich klar von Gewalttätern distanzieren und am Ende der Saison beide hessischen Mannschaften die Klasse halten können.