Streichung von Lehrerstellen

15.07.2015

BEER: Frankfurt droht schlechter Start ins neue Schuljahr – Frankfurts Schüler werden unter Stellenstreichungen leiden

„Frankfurts Schulen droht nach den Sommerferien ein besonders schlechter Start ins neue Schuljahr“, kommentiert die Frankfurter FDP-Landtagsabgeordnete Nicola BEER die angekündigten Maßnahmen des Kultusministeriums Lehrerstellen an Grundschulen und gymnasialen Oberstufen zu streichen.

„Es ist bedauernswert, dass der bildungspolitische Kurs, der in der letzten Legislaturperiode Ruhe und Verlässlichkeit in den Schulen geschaffen hatte, nun aufgegeben wird. Stattdessen werden Schulen und Projekte gegeneinander ausgespielt: Inklusion gegen gymnasiale Oberstufe, Betreuung gegen Grundschule.

Inklusion und Nachmittagsbetreuung müssen weiter voran getrieben werden, aber in diese Lehrer muss zusätzlich investiert werden, das darf nicht zu Lasten bisheriger Qualität gehen.

In Frankfurt sehen sich z.B. die Carl-Schurz-Schule, Ziehenschule, Musterschule und Bettinaschule durch die Kürzungen der schwarz-grünen Landesregierung dazu gezwungen, wichtige individuelle Förderprogramme einzustellen. Für die Oberstufen heißt das konkret: „Kleine“ Leistungskurse, wie Chemie oder Physik, fallen gänzlich weg. Sprachangebote werden auf ein Minimum reduziert, Klassengrößen in den Grund- und Leistungsfächern müssen angehoben werden. Methodische Vielfalt, fortschrittlicher Unterricht und ein Angebot jenseits der Kernfächer wird durch die Kürzungen der schwarz-grünen Landesregierung massiv eingeschränkt. Offensichtlich scheint die Qualität nicht mehr die Richtschnur hessischer Bildungspolitik zu sein, sondern ideologische Lenkung. Was diese Einschränkungen für Frankfurts Abiturienten bedeutet, lässt sich schnell erkennen – schlechtere Abiturvorbereitungen und damit schlechtere Abinoten bedeuten schlechtere Zukunftschancen.

Auch die Unter- und Mittelstufen werden die Kürzungen deutlich zu spüren bekommen, da die Schulen selbstverständlich versuchen, die Kürzungen in der Oberstufe entsprechend zu kompensieren. An der Carl-Schurz-Schule z.B. werden für die Unter- und Mittelstufen AG’s wegfallen oder der Differenzierungsunterricht in Deutsch, Mathe und die Förderung bei LRS. Die Ziehenschule wird wichtige Förderkurse kürzen müssen, um Lehrerkapazitäten für die Oberstufen zu haben.

Für Frankfurts Grundschulen bedeuten die geplanten Streichungen, dass nur noch eine Mindestabdeckung des Unterrichts erfolgt. Letztlich finanzieren sie die Nachmittagsbetreuung aus ihren eigenen Unterrichtsstunden. Konsequenz ist eine Verflachung des Lehrplans und Wegfall der notwendigen individuellen Förderung der Kinder.

Die Schließung der Frankfurter Hauptschulen, wie die Sophienschule, wird viele Schüler in ihren Chancen massiv beeinträchtigen. Die Hessische Landesregierung und die schwarz-grüne Koalition in Frankfurt lassen Frankfurts Hauptschüler im Stich, obwohl gerade diese Schülerinnen und Schüler besondere Unterstützung und Förderung benötigten. Bereits jetzt ist abzusehen, dass diese Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf in großen Schulen nicht adäquat gefördert werden können – in Integrierten Gesamtschulen werden diese Schüler einen schweren Stand haben.

Das Ergebnis dieser neuen Kürzungspolitik: Deutlicher Unfrieden in den Schulen. Eltern und Schüler gehen zu recht auf die Barrikaden. Dass Schwarz-Grün derart verantwortungslos mit der Bildung unserer Kinder umgeht, ist unbegreiflich. Wir Freie Demokraten sind der festen Überzeugung, dass das Vorgehen der Hessischen Landesregierung verheerende Folgen für die Stadt Frankfurt und die gesamte Hessische Bildungslandschaft habe wird. Wir fordern daher, dass die angekündigten Kürzungen unterbleiben“.