„Start Up Schule – Gründermut statt Germanangst“

11.11.2016

Eines der Ziele liberaler Bildungspolitik ist es, jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, sich intensiver mit wirtschaftlichen Zusammenhängen zu beschäftigen, damit sie alle Chancen haben, später ihren eigenen Weg im beruflichen Leben gehen zu können. Aus diesem Grund hat die FDP-Fraktion im Hessischen Landtag eine Initiative zur Stärkung des Gründergeistes in den Schulen gestartet, auf die es bislang viel positive Resonanz gab. Ein Baustein dieser Initiative ist der gestrige Workshop „Start Up Schule – Gründermut statt Germanangst“, bei dem der Austausch mit Unternehmern und Projektleitern im Vordergrund stand. Unter anderem haben Frau Dr. Babette Claas, Director business@school, Frau Nihal Islam, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Gründungszentrum HIGHEST der TU Darmstadt und Andreas Lukic, Vorsitzender des Vorstands der Business Angels FrankfurtRheinMain e.V. ihre wertvollen Erfahrungen eingebracht. Anlässlich der Veranstaltung erklärten der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Wolfgang GREILICH, und Jürgen LENDERS, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion: „Gründergeist sollte aus unserer Sicht bereits durch entsprechende Unterrichtsangebote in der Schule geweckt werden. In der derzeitigen Schulpraxis geschieht jedoch leider das Gegenteil: Wie eine Bitkom-Studie im Frühjahr gezeigt hat, würden zwei Drittel der Lehrer ihren Schülern von der Selbständigkeit abraten. Erforderlich ist hier eine Umsteuerung und ein Umdenken in dem Sinne, dass die objektiven Rahmenbedingungen selbständiger wirtschaftlicher Betätigung mit allen Risiken, vor allem aber auch mit den Chancen zu wirtschaftlichem und persönlichem Erfolg vermittelt werden müssen. Wir brauchen Unterricht, der Gründergeist nicht bekämpft, sondern fördert. Entsprechend war es für uns sehr wertvoll und zielführend, diese Fragen im Rahmen des Workshops mit Experten zu erörtern und konkrete Handlungsvorschläge zu formulieren.“

Weiter erklärte Greilich:

„Es ist aus unserer Sicht dringend geboten, dass die Vermittlung unternehmerischer Kompetenzen in den Kerncurricula stärker berücksichtigt wird. Denn gerade auch Hessen braucht mehr Gründergeist. Entsprechend sollte die Landespolitik froh über das Engagement privater Initiativen und Sponsoren sein, durch die Entwicklung und kostenfreie Überlassung von Unterrichtsmaterialien den Stellenwert der Bildung über wirtschaftliche Betätigung und Unternehmertum im Schulunterricht zu verbessern und junge Menschen zu selbständiger wirtschaftlicher Tätigkeit zu ermuntern. Dass die schwarz-grüne Novelle des Schulgesetzes genau diese Fördermöglichkeit erschwert, zeigt, dass es auf Seiten der Landesregierung überhaupt kein Problembewusstsein gibt.“

Lenders führte aus:

„Es wäre unserer Ansicht nach ein wichtiger Schritt, dass Schulen darin bestärkt werden, Unterrichtsreihen auch in enger Abstimmung mit Wirtschaftsverbänden und Kammern zu entwickeln, die die Notwendigkeit unternehmerischer Tätigkeit als sozial verantwortlichen und gesellschaftlich notwendigen Lebensentwurf hervorheben. Ebenso halten wir es für notwendig, dass Kultusverwaltung und Schulen im Bereich der Berufsorientierung an den Schulen eng mit Wirtschaft und Unternehmen zusammenarbeiten. Um tatsächlich den Arbeitsalltag insbesondere in jungen Unternehmen kennenlernen und entsprechend den Schülern vermitteln zu können, sollte es Lehrerinnen und Lehrern ermöglicht werden, Besuche oder Praktika zu absolvieren.“