Sommertour in der chemisch-pharmazeutischen Industrie

07.07.2017
  • Hessen ist wichtiger Standort für die chemisch-pharmazeutische Industrie
  • Wertschöpfung und Arbeitsplätze müssen am Standort Hessen erhalten bleiben
  • jetzt Impulse für Zukunftsträchtigkeit setzen: House of Pharma & Healthcare weiterentwickeln, Start-up-Szene als Motor für Innovationen einbeziehen

WIESBADEN – In Kooperation mit dem Landesverband Hessen im Verband der Chemischen Industrie (VCI Hessen) haben Abgeordnete der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag bei ihrer diesjährigen Sommertour einen Schwerpunkt auf die Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie gelegt. Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Hessen ist der umsatz- und exportstärkste Wirtschaftszweig Hessens und zugleich der größte industrielle Arbeitgeber im Land.

Während der viertägigen Tour (03. Juli 2017 – 06. Juli 2017) besuchte Jürgen LENDERS, wirtschaftspolitischer Sprecher und Parlamentarischer Geschäftsführer, unter anderem begleitet von der hessischen Abgeordneten und Bundesgeneralsekretärin der Freien Demokraten, Nicola BEER, insgesamt sieben Mitgliedsunternehmen des VCI Hessen unterschiedlicher Größe und Portfolio-Ausrichtung, um über relevante industrie- und standortpolitische Themen in den Dialog zu treten. Stationen der Tour waren: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG (Wiesbaden), Bayer Steigerwald GmbH (Darmstadt), Biotest AG (Dreieich), Infraserv GmbH & Co. Höchst KG (Frankfurt Höchst), Merck KGaA (Darmstadt), Merz Pharmaceuticals GmbH (Frankfurt) und Lilly Deutschland GmbH (Bad Homburg).

„Hessen ist ein wichtiger Standort für die chemisch-pharmazeutische Industrie. Diese innovative und leistungsstarke Branche wird auch Schlüsselindustrie mit Blick auf die Ausgestaltung und Erhaltung des selbstbestimmten Lebens bei Krankheit und im Alter sein. Hier muss Politik gute und langfristig verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, um Wertschöpfung und Arbeitsplätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette am Standort zu erhalten“, erklärte Lenders anlässlich der Sommertour. „Ich habe in den vergangenen Tagen viel Neues und Interessantes über Produkte und Prozesse in dieser spannenden Branche lernen dürfen. Im Austausch mit den Unternehmensvertretern ist jedoch auch deutlich geworden, dass wir uns auf dem Status Quo nicht länger ausruhen und diesen nur verwalten dürfen. Erste Warnsignale wie die Schließung des Mundipharma-Standorts in Limburg sind bereits deutlich wahrzunehmen. Wenn wir eine zukunftsträchtige Industrie und einen starken Standort in Hessen beibehalten wollen, dann müssen wir jetzt die hierfür wichtigen Impulse setzen. Eine Weiterentwicklung des House of Pharma & Healthcare in enger Abstimmung mit der bereits bestehenden Initiative Gesundheitsindustrie Hessen sowie die Implementierung der Start-up-Szene als Motor für Innovationen sind dabei nur zwei wichtige Schritte, die wir endlich gehen müssen, um die chemisch-pharmazeutische Industrie in Hessen wieder voranzubringen.

Als Verband zur industriepolitischen Interessenvertretung der chemisch-pharmazeutischen Industrie sind wir im parteiübergreifenden Dialog mit der Politik, um auf notwendige Rahmenbedingungen zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Branche auch im internationalen Umfeld aufmerksam zu machen. Dazu zählen eine Entlastung bei den Energiekosten, die Anerkennung des Wertes innovativer Arzneimittel im Gesundheitswesen sowie eine aufgeschlossene Innovationspolitik, die Chancen und Risiken neuer Technologien offen und sachorientiert angeht. Besonders mit Blick auf die forschungs- und investitionsintensive pharmazeutische Industrie sollte Gesundheitspolitik immer auch den Schulterschluss zur Wirtschafts- und Industriepolitik suchen, wie es bereits in der Initiative Gesundheitsindustrie Hessen gelingt“, so Gregor Disson, Geschäftsführer der VCI Hessen.