Siemens

17.11.2017
  • Siemens ist kein Einzelfall – immer mehr Industrieunternehmen verabschieden sich
  • Energie- und Klimapolitik eine Ursache
  • Landesregierung muss mehr für den Industrieplatz Hessen tun

WIESBADEN – Anlässlich der Nachricht über eine mögliche Schließung des Siemenswerks am Standort Offenbach erklärte Jürgen LENDERS, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag: „Mit Siemens verkündet nun ein weiteres Industrieunternehmen binnen nur weniger Monate eine mögliche Standort-Schließung und den Abbau von Arbeitsplätzen. Diese Pläne sind alarmierend: Nach Wella, Mundipharma, Sanofi, Spezialguss Wetzlar, Carl-Zeiss, Rodenstock, Bosch-Rexrodt und Continental reiht sich ein weiteres hessisches Schwergewicht in die Negativserie ein. Auch wenn die Situation in jedem einzelnen Fall eine andere ist – die Leidtragenden sind die Beschäftigten und ihre Familien, die mit Sorge in ihre Zukunft blicken.

Die Nachrichten sind alarmierend, denn es zeigt sich, dass der Industriestandort Hessen gefährlich an Wettbewerbsfähigkeit verliert. Die aktuelle Studie der hessischen IHKs belegt diese Entwicklung. Demnach führen zehn Prozent der hessischen Industrieunternehmen bereits einen Jobabbau durch oder planen diesen. Hauptursache hierfür, so das Ergebnis der IHK-Umfrage, sei die Energiewende.

Lenders weiter:

Es ist unverantwortlich, den Industriestandort Hessen durch hysterische Klimaschutzpläne zu gefährden. Bei Siemens geht es um insgesamt 7.000 Menschen, denen der Verlust des Arbeitsplatzes droht, weil keine Kraftwerke mehr gebaut werden sollen. Es wird nicht mehr lange dauern und die Grünen werden auch die Chemieindustrie und den Industriepark Hoechst oder die große Eisengießerei in Stadtallendorf in Frage stellen.

Hessen braucht eine industrielle Basis, weil hier die Wertschöpfung erzeugt wird, die für alle anderen Branchen – vom Finanzdienstleister bis zur Logistik – die Voraussetzung ist. Die Landesregierung muss endlich aufwachen und etwas für die hessische Industrie tun. Es reicht nicht aus, wenn der Wirtschaftsminister behauptet, dass der Austausch von ein paar Argumenten ausreiche, um den Siemens-Standort in Offenbach zu erhalten. Das ist nicht der Fall. Viel schlimmer ist jedoch: Während Al-Wazir die „Industrieplatzinitiative Hessen“ seines Vorgängers einstellt, lässt die CDU ihn einfach machen.“