Seniorenpolitik

  • Heutige Generation der Seniorinnen und Senioren sehr aktive und gesunde Bevölkerungsgruppe
  • Rahmenbedingungen für Arbeitsmarkt müssen flexibler werden
  • Bessere Vereinbarkeit von Job, Kinderbetreuung und Pflege schaffen

Anlässlich der heutigen Regierungserklärung des hessischen Sozialministers erklärte der Vorsitzende und sozialpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, René ROCK: „Sieht man sich die heutige Generation der Seniorinnen und Senioren an, so handelt es sich erfreulicherweise um eine überwiegend sehr aktive und gesunde Bevölkerungsgruppe. In den nächsten Jahren  wird es insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, der sich von Jahr zu Jahr mehr bemerkbar macht, darauf ankommen, den Anteil der Seniorinnen und Senioren zu erhöhen, die noch über die Regelaltersgrenze hinaus dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Dies wird jedoch nur gelingen, wenn wir uns dort, wo es möglich ist, von starren Arbeitszeiten verabschieden und flexibler werden. Dafür benötigt die Wirtschaft entsprechende arbeitsmarktpolitische Rahmenbedingungen. Aktuell sehen sich Frauen sehr häufig gezwungen, in Teilzeit zu arbeiten, weil die Rahmenbedingungen rund um Kinderbetreuung und Pflege nicht ausreichend sind. Auch aus diesem Grund müssen wir unbedingt zu einer ausreichenden Kinderbetreuung kommen, die den Eltern angemessene Öffnungszeiten und eine hohe Qualität bietet.“

Weiter erklärte Rock:

„Die Statistik sagt uns, dass aktuell Dreiviertel der pflegebedürftigen Menschen zu Hause durch Angehörige gepflegt werden. Für die Angehörigen bedeutet dies häufig eine immense Belastung – erst recht, wenn ein großer Teil der Pflegenden auch noch berufstätig ist. Umso wichtiger ist es mit Blick in die Zukunft und auf die wachsende Anzahl der alten, kranken und nicht mehr aktiven Menschen, dass jede nur mögliche Form der ambulanten Unterstützung ausgebaut und gefördert wird. Das heißt für uns als FDP, dass nicht reflexartig immer nur nach weiteren staatlichen Angeboten gerufen werden sollte. Ein vielfältiges, nachfrageorientiertes Angebot können wir nur erreichen, wenn wir die privaten Anbieter in gleicher Weise mit ins Boot holen und fördern sowie den Wust an Bürokratie eindämmen, um Papier- und Formularkrieg endlich auf ein absolutes Minimum zu beschränken. In diesem Kontext ist es nur kontraproduktiv, marktwirtschaftlich agierende Pflegedienste und Pflegeunternehmen unter den Generalverdacht der Gewinnmaximierung durch schlechte Pflege zu stellen.

Der gesellschaftliche Wandel ist derzeit noch nicht in allen Bereichen angekommen, doch die harte Realität der demografischen Veränderungen wird diesen Wandel beschleunigen und die veralteten Strukturen aufbrechen. Dies wird absehbar zu erheblichen Veränderungen führen: So werden ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer künftig wertvoll und gefragt sein wie nie zuvor. Sie werden einen Arbeitsplatz auch deutlich jenseits der 50 finden. Eine große Herausforderung für die Politik wird es sein, Eltern dabei zu unterstützen, die Betreuung ihrer Kinder und auch die Betreuung ihrer eigenen Eltern besser mit ihrer Berufstätigkeit verbinden zu können, weil ihre Arbeitskraft gefragt ist und ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden müssen.“