Sechsmonatiger Lärmpausen-Test

23.10.2015
  • Technische Machbarkeit sagt nichts über tatsächliche Entlastung aus
  • Lärm wird in Region umverteilt, statt gesenkt
  • Kapazitätseinschränkungen müssen tabu bleiben

WIESBADEN – Anlässlich der ersten sechs Monate des Testbetriebs des Lärmpausenmodells erklärte der flughafenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, Jürgen LENDERS: „Die Freien Demokraten unterstützen jegliche Maßnahmen, die den Lärm für die Anwohner senken, ohne den Flughafen in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zu schaden. Doch alleine die Tatsache, dass sich das Modell bisher größtenteils als technisch umsetzbar erwiesen hat, sagt noch nichts darüber aus, ob es auch zu einer merklichen Entlastung der Bürger führt. Denn die Konzeption der Lärmpausen sieht keine wirkliche Senkung des Lärms vor, da dieser lediglich in der Region umverteilt wird. Wir sehen in Al-Wazirs Lärmpausen daher eine Showveranstaltung, mit der der grüne Minister versucht, Betriebsamkeit in Sachen Lärmreduktion zu simulieren.“

Weiter erklärte Lenders:

„Unter FDP-Ressortverantwortung wurde in der Vergangenheit das Nachtflugverbot umgesetzt und in der Allianz für mehr Lärmschutz mit der Lufthansa beispielsweise eine Flottenverjüngung vereinbart. Zudem wurden bauliche Veränderungen am A320 (Tankdeckel) vorangetrieben und die lärmabhängigen Flughafenentgelte eingeführt und erhöht. All dies waren Maßnahmen, die zu einer tatsächlichen Lärmreduzierung beigetragen haben.

Immerhin muss man Al-Wazir zugutehalten, dass er mittlerweile von schädlichen Maximalforderungen wie der Schließung der Landebahn abgerückt ist. Mit der Mogelpackung Lärmpausen wird ihm jedoch kein großer Wurf glücken. Für uns steht fest, dass Kapazitätseinschränkungen auf jeden Fall tabu bleiben müssen, um dem Flughafen nicht wirtschaftlich zu schaden.“