ROCK: Hessen benötigt eine Wasserstoffstrategie

31.08.2020
  • Wirtschaftlicher und umweltfreundlicher Energieträger
  • Minister verschläft die Chancen
  • Hessen hat gute Voraussetzungen und Kompetenzen

WIESBADEN – René ROCK, Fraktionsvorsitzender und energiepolitischer Sprecher der Freien Demoraten im Hessischen Landtag, macht sich für Wasserstoff als Energieträger der Zukunft stark. „Wasserstoff ist kohlendioxidfrei, wirtschaftlich und technologieoffen“, erklärt Rock. Er ist überzeugt: „Hessen braucht eine eigene Wasserstoffstrategie. Eine nationale Strategie, wie sie am morgigen Dienstag beim Wasserstoff-Forum des TÜV Süd besprochen werden soll, reicht nicht aus.“

Nicht nur die Europäische Union und der Bund, auch viele Bundesländer hätten bereits eigene Wasserstoffstrategien verabschiedet, um die Rahmenbedingungen für die Nutzung von Wasserstoff zu schaffen. „Tarek Al-Wazir als grüner Wirtschafts- und Verkehrsminister verschläft hier Chancen. Aber Hessen darf nicht in diesem Dornröschenschlaf verharren!“, betont Rock und verweist darauf, dass vielerorts Unternehmen und Startups der Branche entstehen. „Durch die ganze Welt geht ein Wasserstoff-Ruck, der auch in Hessen ankommen muss. Der Bund stellt hohe Summen für Umsetzung der Wasserstoffstrategie zur Verfügung“, erklärt Rock.  Insgesamt könnten bis zu eine Milliarde Euro nach Hessen fließen. Um von der Förderung profitieren zu können, müsse Hessen aber konzeptionelle Angebote machen.

Teil der Wasserstoffstrategie müsse sein, die Forschungsförderung und bestehende Förderprogramme anzupassen, die bislang stark auf Wind- und Solarenergie ausgerichtet sind. „Wer sich nur auf Wind- und Solarenergie konzentriert, denkt in zu engen Kategorien und verschenkt viel Potenzial“, ist Rock überzeugt. „Mit Wasserstoff ist vieles möglich, vom Betrieb öffentlicher Verkehrsmittel bis zur kohlendioxidfreien Strom- und Wärmeerzeugung.“ Förderprogramme seien zum Beispiel für Industriebetriebe erforderlich, die viel Wärme und Strom brauchen, zum Beispiel Papierfabriken oder Brauereien. „Sie brauchen Unterstützung beim Umstieg auf kohlendioxidfreie Anlagen.“

Rock ist überzeugt: „Hessen hat gute Voraussetzungen und Kompetenzen, um Wasserstoff als Energieträger zu nutzen.“ Beispielsweise die starke Chemieindustrie wie der Industriepark Höchst hilft, Anlagen für Erzeugung und Nutzung schnell voranzubringen.