ROCK: Freie Demokraten fordern Vergütung der Erzieher-Ausbildung
- Ländermonitoring Frühlindliche Bildung zeigt erschreckendes Ergebnis
- Hessen wird Qualitätsanspruch nicht gerecht
- Kita-Gruppen sind zu groß
WIESBADEN – „Die Gruppen zu groß, das Qualitätsniveau zu gering: Das ist ein schlechtes Zeugnis, das die Landesregierung durch das heute veröffentlichte Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme 2020 der Bertelsmann-Stiftung ausgestellt bekommt“, erklärt René ROCK, Fraktionsvorsitzender und Sprecher für frühkindliche Bildung der Freien Demokraten im Hessischen Landtag. „Dass 81 Prozent der Kinder in Gruppen mit nicht kindgerechter Personalausstattung betreut werden, ist erschreckend.“ Laut Bertelsmann-Stiftung sind 85 Prozent der Kindergartengruppen zu groß. Eine Fachkraft in Hessen muss rechnerisch 2,7 Kindergartenkinder mehr betreuen als in Baden-Württemberg. Hier ist die Personalausstattung im bundesweiten Vergleich am besten.
„Hessen wird dem Anspruch einer qualitativ hochwertigen frühkindlichen Bildung nicht gerecht“, stellt Rock fest. „Das wird auch mit Blick auf die Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich.“ Nur 69 Prozent der pädagogisch tätigen Kräfte in Kitas verfügen über einen einschlägigen Fachschulabschluss wie eine Erzieher-Ausbildung. „Es ist kontraproduktiv, den Fachkräftekatalog zu öffnen, was bedeutet, dass immer mehr Sozialassistentinnen und -assistenten statt Erzieherinnen und Erzieher in den Einrichtungen arbeiten. Das sieht auch die Bertelsmann-Stiftung so. Statt einer Absenkung der Qualitätsstandards braucht es nach Überzeugung der Freien Demokraten eine flächendeckende Ausbildungsvergütung, um die Ausbildung attraktiv zu machen und das Qualifikationsniveau zu halten“, erklärt Rock.
Als besorgniserregend bezeichnet er das regionale Gefälle mit Blick auf den Personalschlüssel. „Hier sind dringend landesweit einheitliche Standards erforderlich, die aufgrund einer ausreichenden Fachkraftversorgung auch eingehalten werden können.“