ROCK: Fachkräftemangel in hessischen Kitas endlich beheben
- Freie Demokraten fordern Investitionen statt Imagekampagnen
- Kita-Gruppen sind zu groß
- Erzieher-Ausbildung muss vergütet werden
WIESBADEN – „Hessens Kindertagesstätten brauchen keine Imagekampagnen und Lobeshymnen, sondern Wertschätzung in Form von massiven Investitionen in frühkindliche Bildung“, kommentiert René ROCK, Fraktionsvorsitzender und Sprecher für frühkindliche Bildung der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, die heutige Plenardebatte über den Fachkräftemangel in hessischen Kitas. „Die Angebote an qualitativ hochwertiger Bildung, die Zahl der Betreuungsplätze sowie die Betreuung mit gut ausgebildetem Personal in angemessener Gruppengröße müssen Priorität haben.“
Rock bezieht sich auf das kürzlich von der Bertelsmann-Stiftung veröffentlichte Ländermonitoring „Frühkindliche Bildungssysteme 2020″, in dem der schwarz-grünen Landesregierung in Bezug auf die Kitas Nachholbedarf bescheinigt wird. „Schon das Ländermonitoring 2019 hat darauf hingewiesen, dass wir in Hessen 7.984 zusätzliche Fachkräfte für einen kindgerechten Personalschlüssel brauchen. Nun wird deutlich: Der gegenwärtige Personalstand entspricht immer noch lange nicht den wissenschaftlichen Empfehlungen, die Gruppen sind zu groß, und in den Kitas kommen vermehrt Kräfte ohne pädagogische Ausbildung zum Einsatz. Was muss eigentlich noch geschehen, damit die Landesregierung aktiv wird?“, ärgert sich Rock. Seit Jahren fordern die Freien Demokraten, der frühkindlichen Bildung in Hessen und damit der Chancengerechtigkeit und individuellen Förderung aller Kinder höchste bildungspolitische Aufmerksamkeit zu widmen. „Eine Fachkraft in Hessen muss rein rechnerisch immer noch 2,7 Kindergartenkinder mehr betreuen als in Baden-Württemberg, 85 Prozent der Kindergartengruppen sind laut Bertelsmann-Stiftung zu groß.“
Rock ergänzt: „Wir brauchen ein umfassendes Konzept zur Fachkräfte-Gewinnung, und dazu gehört auch die Vergütung der Erzieher-Ausbildung. Das Qualifikationsniveau der Fachkräfte muss weiter ausgebaut werden, statt vermehrt Fachkräfte ohne pädagogische Ausbildung einzusetzen. Außerdem muss der Bedarf an Fachkräften umfassend ermittelt werden. Es reicht nicht, allein auf Träger und Kommunen zu verweisen.“