ROCK: Erzieherberuf aufwerten statt entwerten

  • Schwarz-Grün gefährdet frühkindliche Bildung
  • Absenkung von Standards hilft nicht gegen Fachkräftemangel 
  • Freie Demokraten fordern bessere Aufstiegsmöglichkeiten

René ROCK, Fraktionsvorsitzender und Sprecher für frühkindliche Bildung der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat einer stetigen Entwertung des Erzieherberufs eine Absage erteilt. „Der Fachkräftemangel in den Kindertagesstätten ist desaströs. Dagegen hilft es aber nicht, den sogenannten Fachkräftekatalog zu öffnen und immer mehr Betreuungspersonal ohne pädagogische Ausbildung im Bereich der frühkindlichen Bildung einzusetzen“, erklärt Rock mit Blick auf einen entsprechenden Gesetzentwurf der schwarz-grünen Koalition, der heute in erster Lesung im Landtag beraten wird. „Geht es nach Schwarz-Grün, kann künftig de facto nahezu jeder mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und in bestimmten Fällen sogar ohne abgeschlossene Ausbildung in einer Kita arbeiten – mit wenig Praxiserfahrung in der Bildung und mit der Auflage, innerhalb von zwei Jahren eine Fortbildung zu absolvieren. Dass diese Kräfte Erzieherinnen und Erzieher mit einer fünfjährigen Ausbildung ersetzen sollen, gefährdet die Qualität der frühkindlichen Bildungsarbeit und geht zu Lasten der gut ausgebildeten Erzieherinnen und Erzieher sowie der Kinder, für die die Kita nicht nur eine Betreuungs-, sondern vor allem eine Bildungseinrichtung ist.“

Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, brauche es keine Absenkung von Standards. Im Gegenteil: „Der Erzieherberuf muss attraktiver gemacht werden – durch eine Ausbildungsvergütung, aber auch durch Aufstiegsmöglichkeiten und bessere Verdienstmöglichkeiten für höher qualifizierte Kräfte“, fordert Rock. Derzeit lohne es sich für Fachkräfte finanziell oft nicht, nach einer Weiterqualifizierung in eine Kindertagesstätte, vor allem in den Gruppendienst, zurückzukehren. „Das muss sich ändern, schließlich werden in Hessen allein zur Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz mehr als 10.000 zusätzliche Fachkräfte benötigt. Und da ist der zusätzliche Fachkräftebedarf zur Erfüllung des Rechtsanspruchs auf Ganztag in den Grundschulen noch gar nicht eingerechnet“, erläutert Rock.